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Die Inbesitznahme des Cyberspace durch weibliche Cyborgs wurde insbesondere durch Donna Haraways »Manifesto for Cyborgs«, das 1984 bereits erschienen war, inspiriert. Darin stellt die US-amerikanische Naturwissenschafterin, die an der University of California Santa Cruz unterrichtet, ein Wesen vor, das weder weiblich noch männlich, weder Maschine noch Tier ist, sondern eine Cyborg. Diese ist ein Mädchen, das sich weigert, eine Frau (im klassischen, traditionellen Sinn) zu werden, die sich überhaupt jeder Festlegung verweigert: Vielmehr stellt sich ihre Identität temporär in ständigen neuen Allianzen, in ständig variierenden Interaktionen her. Haraway verabschiedet sich mit ihrer Figur der Cyborg von Gesellschaftsmodellen, die auf Unterdrückung und Disziplinierung aufbauen: Weder Sigmund Freuds Psychoanalyse noch Michel Foucaults »Geburt des Gefängnisses« sind geeignet, die postmodernen Realitäten (und virtuellen Räume) zu erfassen. Diese postmoderne Verfassung stelle sich vielmehr nach dem Prinzip der Kontrolle her. Ein Prinzip, das insbesondere Gilles Deleuze und Félix Guattari entwickelt haben. Für Haraway macht dabei die Tatsache, dass Deleuze und
Guattari das Subjekt nicht mehr als eines der »Wahrheit« bestimmen, sondern als eines, das sich im »ständigen Werden« befindet, die besondere Attraktion dieser Philosophie aus.