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Regeln und Ritualen ausmachen. Das heißt, die große Freiheit, das schrankenlose Genießen, Kommunikation und sexuelle Kontakte mit jedem und zu jeder Zeit führen zu einer Entleerung. Offenbar sind also Grenzziehungen, Einschränkungen, Gebote und Gesetze nötig, um jene Kraft am Leben zu erhalten, die die Psychoanalyse zu Beginn des 20. Jahrhundert als Libido bezeichnet hat und die seit Jacques Lacan als Begehren das Subjekt vor sich hertreibt.
durchaus literal verstanden werden: Im Studio, vor dem Studio-Publikum, im Licht der Scheinwerfer und im Blick der Kameras kann tatsächlich das Gefühl aufkommen, dabei zu sein, im Zentrum zu stehen, alle Blicke auf sich gerichtet, bewundert und begehrt zu werden von einer symbolischen Gemeinschaft. Im Netz ist in den verschiedenen chatgroups ähnliches erlebbar: dazu zu gehören. Das tägliche Ritual des Einloggens, das Sich-Verabschieden aus der Realität vor dem Computer und das Eintauchen in ein Bild, das für die Psyche nicht weniger Realitätsgrade aufweist als »wirkliche« Bilderwelten. Die Weite des Cyberspace ist nicht von ungefähr mit all jenen Metaphern aufgeladen worden, die mit Umherschweifen, Surfen, Leichtigkeit und Unbeschwertheit verknüpft sind. Zwei Interpretationen lassen sich hier anführen: Zum einen das »Im-Bild-Sein«, wie es Jacques Lacan als psychische Modalität des »In-der-Welt-Seins« definiert hat. Und zum zweiten einige Aspekte der Deleuze`schen Philosophie, die dem »nomadischen Subjekt« zuarbeiten. »Part eines Bildes« zu sein hat Lacan als Grundvoraussetzung bestimmt, um sich im Leben als Ich wahrzunehmen. Dabei hat er auf eine Theorie