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Themenicon: navigation pathCyborg Bodiesicon: navigation pathPostsexuelle Körper
 
 
 
 
 

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Werdung - auf dem Weg zum Frau- und Mann-Werden - etwas auf der Strecke bleibt, aber auch etwas hinzugewonnen wird. Während die vorsprachliche, vorsymbolische Einheit (dieser halluzinierte Eins-Zustand mit dem Körper der Mutter) verloren wird, wird eine Kraft, das Begehren, gewonnen. Wird die sexuelle Differenz, die nicht in der Unterscheidung männlich und weiblich aufgeht, sondern primär bedeutet, dass ein Körper sexuell markiert sein muss, um als menschlicher Körper gelesen zu werden, gelöscht, verliert dieses Wesen seinen humanen Zustand und ist vom Tier und der Maschine nicht mehr unterscheidbar: Denn sexuelle Differenz ist »das Reale eines Antagonismus oder einer Sackgasse, die darin besteht, daß die beiden Positionen »maskulin« und »feminin« sich zu symbolisieren mühen, dies aber nur auf dem Weg ihrer Involvierung in ihre eigenen Inkonsistenzen tun können. […] Sexuelle Differenz ist nicht der letzte Referent, der die unendliche Drift der Symbolisation limitiert, insoweit sie allen anderen Polaritäten zugrunde liegt und ihre »tiefere« Bedeutung darstellt […], sondern im Gegenteil dasjenige, welches das diskursive Universum »krümmt«,

 

uns an der Gründung seiner Formationen in der »harten Realität« hindert - was bedeutet, daß jede Symbolisation der sexuellen Differenz bezüglich ihrer selbst für immer instabil und verschoben bleibt.« [37] Auch Deleuze/Guattari haben das Verhältnis der weiblichen und männlichen Körper einerseits als Verlust und andererseits als Machtimplementierung definiert. Man hätte uns nämlich unsere Körper weggenommen, um daraus Einheiten zu formen, in denen wir uns wieder - nun einander entgegengesetzt - als Frau und Mann, als Kind und Erwachsene  zurückbekommen. Denn es ist nicht oder nicht ausschließlich eine Frage des Organismus, der Geschichte und des Aussagesubjekts, wie sie es formulieren, »durch die weiblich und männlich in den großen dualen Maschinen einander entgegengesetzt werden. Es ist zunächst eine Frage des Körpers - des Körpers, den man uns stiehlt, um daraus Organismen zu bilden, die man einander entgegensetzen kann.« [38] Ob nun als »schiefes Verhältnis« (Zizek) oder als »einander entgegengesetzte Dualität« (Deleuze) definiert, stets bleibt etwas :außerhalb 9. Dieses lässt sich als :Spalt zwischen dem Realen und der Realität 9 benennen,

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