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Grundkonstante des menschlichen Daseins installiert, hat es in der »Werdensphilosophie« von Deleuze und Guattari seinen Grund in der Überfülle des Seins selbst. Das Begehren ist eines der Fülle (des Seins) und nicht des Mangels (des Subjekts und der Sprache). Doch beide theoretischen Fassungen des Subjekts sparen seinen eigentlichen Platz aus: In der Psychoanalyse Lacans »zeigt« sich das Subjekt zwischen den Signifikanten und wird als Effekt des Signifikationsprozesses bestimmt. In der Philosophie von Deleuze und Guattari ist es das vorläufige Ergebnis unterschiedlicher Kräfteverhältnisse, die es ständig ver- und entformen. »Molar« und »molekular« nennen die beiden diese zwei unterschiedlichen Zustände: »molar« meint rigide, fixe und abgeschottete Sedimentationen, wohingegen »molekular« auf Flexibilität, Flüssigsein, Beweglich- und Unbestimmtsein verweist. Das Individuum liegt jedoch immer dazwischen: zwischen sein und ander(e)s werden. »Molar« beschreibt den Zustand, in dem die Menschen zu Simulakra geworden sind, »derived from a social aggregate […] Since no particular body can entirely coincide with the code enveloped in its assigned

 

category and in the various images recapitulating it, a molar person is always a bad copy of its model.« [29] Beide Zuständen werden durch zwei unterschiedliche Unterwerfungsmodalitäten hervorgebracht: »subjectivation« und »subjectification«. Während »subjectification« bedeutet, dass man Subjekt immer nur im Hinblick auf etwas ist, »either the State or Capitalism, and its aim is to produce more surplus value«, beschreibt die andere Modalität, »subjectivation«, »lines of flight within the subject«. Diese nun aber haben wenig mit einem Subjekt zu tun - es handelt sich vielmehr um eine »individuation operating by intensities, within individual fields not within persons or identities«. [30] Vor diesem Hintergrund können auch die Versuche gelesen werden, die »Agenten« im Netz theoretisch und praktisch als »A-Personen« zu bestimmen. Zellen, Bakterien, Viren und andere morphologisch unbestimmte Figurationen teilen sich deshalb oft den digitalen Planeten. Nachdem Sadie Plant zunächst noch die Frauen als die besten Netzbewohnerinnen definiert hatte, kommt sie in einem zweiten Schritt zu der Einsicht, dass eine digitale Kultur jedoch von keiner

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