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Artifacts (Vasulka, Woody), 1980Paik/Abe Synthesizer (Paik, Nam June; Abe, Shuya), 1969Direct Video Synthesizer; Zero and One (Beck, Stephen), 1970
 
 
 

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Technische Manipulationen

Unsere Sehgewohnheiten wandeln sich analog mit der technischen Veränderung der Abbildungsmedien. Die Bedeutung von Video für die veränderte Weltwahrnehmung begründet sich neben der realzeitlichen Wiedergabemöglichkeit in der gleichzeitigen Möglichkeit der Manipulation, die einen Eingriff in die Bilder bereits während der Aufzeichnung erlaubt. Das Interesse an einer direkten Manipulierbarkeit von Bildern und damit an der visuellen Interpretation und Erzeugung von Welt, hat verschiedene Künstlerinnen und Künstler zu einer Reihe von technischen Experimenten und Erfindungen herausgefordert.

Mit seinem Videoband »Artifacts« (1980) fasst Woody Vasulka systematisch die Ergebnisse seiner experimentellen Untersuchungen zusammen und führt das dabei entwickelte ästhetische Vokabular vor. Nicht mehr das Bild als ganzes, sondern das Halbbild als strukturierende Einheit bildet dabei die Grundlage seiner videoästhetischen Forschungen. Betrachtet vom Standpunkt heutiger Sehgewohnheiten, die auf einer

 

technologisch sich ständig verbessernden Grundlage basieren, wird der revolutionäre Charakter dieser Bilder allerdings erst durch seine historische Einordnung deutlich. Durch die Entwicklung elektronischer Bildwerkzeuge seit den 1970er Jahren und den Einsatz dieser selbstentwickelten Technologien entwirft Woody Vasulka, häufig gemeinsam mit Steina Vasulka, technisch und ästhetisch neuartige Formen digitaler Bilderzeugung und -manipulation.[32] Diese nehmen zum Teil eine elektronische Bildsprache vorweg, die 10 Jahre später zum Fernsehalltag gehört. Oft entstanden diese Entwicklungen in Zusammenarbeit mit Ingenieuren und Technikern.

Auf dem Gebiet der Bilderzeugung und Manipulation haben auch Künstler wie Nam June Paik in Zusammenarbeit mit dem Techniker Shuya Abe oder Ed Emshwiller geforscht und dabei technische Möglichkeiten der Bildbearbeitung entwickelt, wie den nach ihnen benannten »Paik/Abe Synthesizer«[33] (1969). Stephen Beck entwickelte 1970 den so genannten »Direct Video Synthesizer«, der eine direkte

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