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Diagrammen, die Feedback-Optionen enthalten. Das zugleich attraktive und verwirrende an Buci-Glucksmanns Text »Die kartografische Sicht des Virtuellen«, ist eine gewisse Unentschlossenheit hinsichtlich der Frage, ob Karten und Diagramme deutlich voneinander unterschieden werden müssen oder austauschbar sind. Ein Diagramm ist nicht »bereits an sich eine Karte oder ein Überlagerung von Karten«, sondern ein genuin anderes epistemologisches Werkzeug. Die Leibnizsche Verbindung zwischen numerischen Kontinuen und morphogenetischen Formen unterscheidet sich grundlegend von Repräsentationswerkzeugen wie Karten. Pfeile, Vektoren und dynamische Kräfte können in der Malerei dargestellt werden (wie dies Paul Klee tat), aber nur innerhalb der rechnenden Maschine können sie wirklich operieren – was uns auf den Begriff der »diagrammatischen Ikonizität« bringt, von Charles S. Peirce geprägt (der selbst praktizierender Kartograf war). Peirce unterteilt die Oberklasse von »Icons« in drei Unterabteilungen: »Bild«, »Diagram« und »Metapher«. Unter dem Gesichtspunkt dieser Analyse wären Karten Diagramme, da sie keine
»einfachen Eigenschaften« ihrer Referenten reproduzieren, sondern »die Relationen […] der Teile einer Sache durch analoge Relationen in ihren eigenen Teilen« [27] repräsentieren. »Das Diagram repräsentiert nicht nur die verbundenen Korrelate, sondern auch, und wesentlich definitiver, die Relationen zwischen ihnen, gemäß der Zahl der Objekte.« [28] Für Peirce ist das reine Diagramm einfach zu dem Zweck entworfen worden, die Form der Relation intelligibel zu machen. Das Diagramm entspricht der auf der Statistik basierenden Karte im Gegensatz zu Karten, die auf referentieller Repräsentation beruhen.
Der Begriff des Mapping meint (außer wenn er in seinem streng mathematischen Sinne als Spiegelung einer bestimmten Datenmenge auf eine andere verwendet wird) Metaphorisierung als Visualisierung, wohingegen die medienarchäologische Idee des Diagramms konzeptionell statt visuell, topologisch statt geografisch, nicht-narrativ (daten-basiert) statt narrativ, konnektiv statt räumlich ist, sich mit dem Code (Software) befasst statt mit Bildern, mit Zahlen