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Themenicon: navigation pathKunst und Kinematografieicon: navigation pathDouglas
 
 
 
 
 

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der Name identisch mit der der Protagonistin seines Films. Sie verbringt eine gewisse Zeit in einem vermeintlichen Spukhaus. Allmählich überlagert sich die Identität einer früheren Bewohnerin des Hauses mit der von Eleanor, versucht mit ihr identisch zu werden und sie im Haus in einer anderen Zeit, man könnte vom Eintreten in eine Zeitschleife sprechen, festzuhalten. Die Erzählung ist grandios, da sie einerseits das Haus wie einen eigenen Organismus, in welchem sich seine Geschichte selbstständig gemacht hat, beschreibt und andererseits die Phänomene im Haus und ihre Deutung, ja ihre mögliche fiktionale Erzeugung, nicht von den Gedankengängen Eleanors trennt und somit nicht klar wird, ob die Frau ihrer lebhaften Fantasie wegen verrückt wird oder ob tatsächlich der Geist des Hauses Macht über sie gewinnt. Den Vorgang der Überlagerung visualisiert Stan Douglas buchstäblich durch das Positiv/Negativ-Spiegelverfahren und stellt die Verstrickung Eleanores mit ihrer Umgebung und ihren verdrängten Bewusstseinsanteilen mit Hilfe des technischen Kniffs des Loops dar. Die apparativen Komponenten der Installation entsprechen also der Grundstruktur der Erzählung, formal wie inhaltlich.

 

Verdrängung wird als Überlagerung, Verschiebung und Verdichtung perfekt ins Bild gesetzt, aber das beiseite Geschobene kommt immer wieder zum Vorschein. Es wird ein anderes Bild eingeführt, welches zum Erkennen wie zum Verkennen der Welt, des sozialen, des historischen wie des realen Kontextes, führt – ähnlich dem Spiegelstadium wie es Jacques Lacan beschreibt. Der von Stan Douglas inszenierte dunkle Raum wird zum experimentellen Dispositv zur Vergegenwärtigung eines fiktiven sowie eines realen und eines psychoanalytischen Vorgangs, den wir Bewusstseinsbildung nennen. Man könnte die Leinwand nach Kaja Silvermans Buch als »Die Schwelle zur sichtbaren Welt« bezeichnen. Die Wand als Membran zwischen zwei Welten. Durch die Bespielung der Leinwand von zwei Seiten wird die Wand selbst zur Schwelle zweier paralleler Projektionen und damit zweier Bildräume. Der eine ist negativ konstruiert, der andere positiv. Sie verhalten sich spiegelbildlich zueinander. Das Spiegelbild scheint auf das Bild kopiert oder im Falle von Personen verhalten sie sich wie Rücken an Rücken. Zweimal das Gleiche, oder besser eine Variation des Gleichen, könnte man sagen, die

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