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Themenicon: navigation pathÄsthetik des Digitalenicon: navigation pathEndoästhetik
 
Beobachtung der Beobachtung: Unbestimmtheit (Weibel, Peter), 1973Imaginäre Wasserskulptur (Weibel, Peter), 1971Der Traum vom gleichen Bewußt-Sein aller (Weibel, Peter), 1979
 
 
 

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Endoästhetische Kriterien ermöglichen eine umfassende Analyse interaktiver Kunst, bei der das Publikum am System, das es beobachtet und mit dem es interagiert, teilnimmt und dessen digitale Prozesse und Instrumente als systeminhärent verstanden werden. Ab 1977 untersucht Peter Weibel anhand einer Reihe von Werken die Relativität einer vom Beobachter abhängigen Welt und die Möglichkeiten, die sich in Bezug auf interne Beobachter, auf die Welt als Schnittstelle und die Beziehung zwischen realen und virtuellen Räumen ergeben. Die Videoinstallation »Inverser Raum« von 1977 simuliert das Modell einer künstlichen, in einem realen Raum aufgestellten Welt, die dem Beobachter paradoxerweise jedoch nicht zugänglich ist. Eine in einem schwarzen Kasten neben dem Monitor versteckte Kamera ist von innen geschützt und beleuchtet, so dass sie sich in einen internen Beobachter verwandelt, der ein Foto des Raumes, das an einer Seite des schwarzen Kastens aufgestellt ist, aufnimmt und dieses live an den Monitor sendet. [17]

In einigen seiner Closed-Circuit-Installationen übernimmt die Kamera die Position eines internen

 

Beobachters. Mit »Beobachtung der Beobachtung: Unbestimmtheit« (1973), »Imaginäre Wasserskulptur« und »Der Traum vom gleichen Bewusstsein aller«, beide aus dem Jahr 1979, beginnt Weibel eine Reihe von Arbeiten, die an zwei Wirklichkeitsebenen — Exo und Endo — ansetzen. Sie erlauben dem Beobachter, sich sowohl von der äußeren als auch von der inneren Seite der Schnittstelle her in einem virtuellen Raum (beobachterzentriertes System) zu bewegen. In der erst genannten Installation sind auf dem Boden kreisförmige Linien aufgezeichnet, auf denen sich drei Kameras und drei mit je einer Kamera verbundene Monitore befinden, sodass sich ein breiter Kreis formiert. Wenn sich der Beobachter im Innenkreis befindet, sieht er auf dem Monitor, was eine Kamera hinter ihm aufnimmt: seine Rückseite. Der Betrachter bewegt sich in einem virtuellen Raum, der nicht von ihm als einem externen Beobachter, sondern ausschließlich vom internen Beobachter, der Kamera, erstellt ist. »Damit der Betrachter sich von vorne sehen kann, muss er sich den Gesetzen des Interface anpassen und selbst kovariant werden […]. Der Betrachter ist bei dieser Echtzeit-Installation im Bild,

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