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Themenicon: navigation pathÄsthetik des Digitalenicon: navigation pathEndoästhetik
 
Die Wand, der Vorhang (Grenze, die) fachsprachlich auch: Lascaux (Weibel, Peter), 1993
 
 
 

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Intelligenz und Künstliches Leben) beschreiben und definieren: es sind Meta-Experimente, die Außen- (Exo) und Innenseiten (Endo) haben; es sind Modellwelten mit zugänglicher Schnittstelle, auf der die Welt definiert ist; sie können verschiedene Realitätsebenen haben; ihre internen Operationen passen sich der Verzerrung der Perspektive (oder des Agierens) des Beobachters an. [14]

Infolgedessen handelt die Endoästhetik wie die Endophysik von künstlichen, auf Schnittstellen basierenden Welten, in denen man gleichzeitig teilnehmen (Endo) oder beobachten (Exo) kann. Über diese Doppelaktion des Interaktors lassen sich die Eigenschaften der Welt entdecken. »Eine neue Technologie, die im Gegensatz zu allen bekannten nicht nur etwas in der Welt verändert, sondern ›die Welt‹ selbst, rückt als Denkmöglichkeit ins Blickfeld.« [15]

Endophysik als ästhetisches Modell

Ein Werk, das die endoästhetischen Ideen vom internen und externen Beobachter exemplarisch in computersimulierte Systeme integriert, ist die

 

interaktive Installation Peter Weibels »Die Wand, der Vorhang (Grenze, die), fachsprachlich auch: Lascaux « aus dem Jahr 1994, in der der Interaktor Teil des Bildes wird. Dieselbe Verzerrung, die der Beobachter in der Wirklichkeit seiner Umgebung auslöst, wird auch von einem Interaktor im künstlichen, interaktiven System, an dem dieser teilnimmt, provoziert. Ein Jahr zuvor benutzt Weibel das Wort »Gummiwand«, das in diesem Kontext auch einen Zusammenhang findet: »Einmal soll schließlich der innere Beobachter des Universums auch Daten vom äußeren Beobachter erhalten können und einen Blick jenseits des lokalen Ereignishorizonts seines Universums, jenseits seiner Schnittstelle (seine Gummiwand) tun können.« [16]

Diese Art Virtualität gründet auf dem, was Weibel das ›Regenbogenphänomen‹ nennt. Ein Regenbogen lässt sich zwar fotografieren, aber nicht stereoskopisch, vor allem, wenn die beiden Kameras weit voneinander entfernt aufgestellt sind, um eine besondere stereoskopische Bildqualität zu erzielen. Mit anderen Worten, man kann den Regenbogen in der Natur sehen, man kann ihn sogar fotografieren, aber man kann ihn nicht dreidimensional reproduzieren, da

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