Hinweis: Wenn Sie diesen Text sehen, benutzen Sie einen Browser, der nicht die gängigen Web-Standards unterstützt. Deshalb wird das Design von Medien Kunst Netz nicht korrekt dargestellt. Die Inhalte selbst sind dennoch abrufbar. Für größtmöglichen Komfort und volle Funktionalität verwenden Sie bitte die empfohlenen Browser.

Themenicon: navigation pathPublic Sphere_sicon: navigation pathMedienräume
 
 
 
 
 

icon: previous page

Absichten des Künstlers abhängige Formen der Beteiligung ermöglichen (das Ent- oder Verhüllen technologischer Systeme, die Einladung an das Publikum, sich zu beteiligen oder einfach nur ›einzutauchen‹). Eine weitere ist die Künstlerplattform, ein Raum sozialer Onlineinteraktion, der Repräsentation und den Austausch von Ideen und Werken bietet, aber auch die Entwicklung einflussreicher Medienkunstdiskurse ermöglicht. Die dritte, Softwarekunst, sollte sich etwas langsamer entwickeln, wahrscheinlich weil es länger dauerte, die technischen und kulturellen Fertigkeiten zu meistern, die mit der Herstellung von Software verbunden sind, als sich auf das Publikum und Gleichgesinnte innerhalb und außerhalb des Netzwerks einzulassen.

Doch auch die Rollen des Kritikers und des Kurators haben sich wesentlich verändert, auch wenn dies innerhalb der institutionellen Praxis nur langsam akzeptiert wird. Kritiker und Kuratoren wurden wieder Teil des Publikums und umgekehrt. Die Kunstkontexte und das Publikum sind auf lokale, ja sogar persönliche Ebenen der Beteiligung implodiert. Das bedeutet, wir müssen nach neuen, professionellen Beziehungen zur

 

Kunst suchen. Ich hoffe, mit diesem Text zumindest teilweise eine theoretische Basis für den Umgang mit Kunst in den neuen Medien und der Public Domain 2.0 geliefert zu haben. Mir scheint, dass wir vor allem eine praktische Handhabung der Kunstkritik benötigen, um zeitgenössische Kunstpraktiken entsprechend einstufen und beurteilen zu können. Nach der Akzeptanz der Abstraktion, der Reproduktion und des rein Konzeptuellen in den Künsten, ist es an der Zeit, erneut eine neue Ästhetik zu akzeptieren: diejenige, die Beziehungen und Dialoge zwischen Kunst und Publikum in der profunden und doch distanzierten Intimität des technologischen Umfeld repräsentiert. Aufgrund des industriellen Beigeschmacks des Wortes ›Interaktion‹, das in diesem Umfeld am häufigsten benutzt wird, sollte man vielleicht einen Begriff verwenden, der stärker an persönliche oder soziale Hingabe gemahnt. In den neuen Künsten geht es um Engagement. Dieses Engagement verlangt eine bewusstere Herangehensweise an das mediale Umfeld, in dem die Künstler, das Publikum, aber auch die Kritikern und Kunstinstitutionen heute arbeiten. Da sich die neue Public Domain nicht nur auf das Zuhause

icon: next page