Hinweis: Wenn Sie diesen Text sehen, benutzen Sie einen Browser, der nicht die gängigen Web-Standards unterstützt. Deshalb wird das Design von Medien Kunst Netz nicht korrekt dargestellt. Die Inhalte selbst sind dennoch abrufbar. Für größtmöglichen Komfort und volle Funktionalität verwenden Sie bitte die empfohlenen Browser.

Themenicon: navigation pathPublic Sphere_sicon: navigation pathMedienräume
 
 
 
 
 

icon: previous page

Analphabeten (und das Folgende ist keinesfalls negativ gemeint) da die spielerische Herangehensweise an den Code ein wenig an das Einüben des Alphabets in der Sesamstraße erinnert. Außerdem gibt es, wie bei einem Großteil der neuen Medienkunst, keine Möglichkeit, das Projekt allein von außen zu beurteilen, wie dies ein traditionelles Publikum tun würde. »Es gibt kein Publikum im herkömmlichen Sinne, entweder man ist ein Teilnehmer, oder man ist es nicht«, schreibt Wilfried Houjebek. »Zuzusehen, wie andere Leute ›.laufen‹ (›.walk‹), dürfte genauso spannend sein, wie eine schlafende Ameise zu beobachten.«

Softwarekunst ist das semiklaustrophobische technische Äquivalent der Intimität neuer Medienkulturen. Es handelt sich teils um neue Medienkulturen, teils um individuelle Kunstpraxis und teils um Anwenderinteraktion oder -ausführung. Es ist eine teils öffentliche und teils private Kunsterfahrung. Der Softwarekunstraum lässt die User oder das Publikum über die gängigen Schnittstellen oder Verfahren hinausschauen und mag die Benutzer sogar veranlassen, sich selbst an einem Code zu versuchen. Softwarekunst, sowohl als Ganzes wie als individuelles

 

Werk, bietet neue Perspektiven auf die Kunst in der Public Domain. Kunst in der Public Domain 2.0 kann wie die Public Domain selbst fassbar und unfassbar sein, tragbar im physischen und im metaphorischen Sinne des Worts. Sie verfügt nicht zwangsläufig über einen realen festen Platz oder eine bestimmte Form und – das ist das Entscheidende – sie reicht bis nach Hause oder in die Privatsphäre.

Public Domain 2.0 Redux

Ob beabsichtigt oder nicht ist Kunst in Informationsnetzen nahezu zwangsläufig Teil der Public Domain 2.0 (solange der Zugang zu ihr nicht irgendwie versperrt ist und man das Werk durch einen einfachen Mausklick oder das Verfolgen eines Links erreichen kann). Gleichwohl hat es den Anschein, als habe die Public Domain 2.0 zu einigen spezifischen Kunstpraktiken geführt. Die erste, die sich wirklich daraus entwickelt hat, war die konnektive Performance. Performance und sonstige physische Interaktionen mit einem Publikum führen zu größtenteils temporären Erweiterungen von Medienräumen, die unterschiedliche, häufig von den

icon: next page