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Themenicon: navigation pathMedienkunst im Überblickicon: navigation pathNarration
 
Consolation Service (Ahtila, Eija-Liisa), 1999Anne, Aki and God (Ahtila, Eija-Liisa), 1998
 
 
 

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findet eine Verschmelzung zwischen innen und außen, Subjekt und Objekt statt. Als klassisches narratives Mittel setzt Ahtila die ›Stream-of-consciousness-Technik‹ ein, mit deren Hilfe schon Joyce den Prozess des Denkens selbst zum Thema machte. Dieses narrative Mittel ermöglicht es, die Welt der Linearität, der Logik und der Klarheit zu verlassen. Die Werke Ahtilas wie die von Lynn Hershman setzen die Entgrenzung des Subjekts als gegeben voraus. Sie zeigen, dass das Zwanghafte, Absurde und Fantastische Teil unserer Wirklichkeit ist.

Auch in der räumlichen Präsentation von »The House« findet sich die paradoxe Erzählstruktur wieder: Dadurch, dass drei ähnliche, aber nicht identische Videofilme auf drei Projektionsflächen zu sehen sind, entsteht der Eindruck, dass Ereignisse, die plausiblerweise folgen müssten, übersprungen werden oder mehrmals stattfinden. Die Szenen schweben zwischen Vergangenheit, Gegenwart und möglicher Gegenwart, wie Daniel Birnbaum schreibt: »Die Vergangenheit ist gegenwärtig. Etwas ist geschehen: ein Unfall, eine Katastrophe, ein tragisches Ereignis.

 

Die Arbeit entfaltet diesen Prozess des Auf- und Durcharbeitens – einen Prozess des Trauerns, der aus Erzählfragmenten besteht, ohne einen übergeordneten kohärenten Zusammenhang präsentieren zu können.«[22] Neben der Verschränkung mehrerer zeitlicher Ebenen finden in Ahtilas Arbeiten wie »Consolation Service« (1999) oder »Anne, Aki, and God« (1989) Verschränkungen unterschiedlicher Realitätsebenen statt. So lässt sie narrative Elemente aus Genres wie Dokumentarfilm, Spielfilm, Musikvideo und Werbespot gleichberechtigt nebeneinander stehen. Sie unternimmt Verwebungen und Vernetzungen im gesamten Bereich der audiovisuellen Kultur, so dass ihre Narrationen virtuell bleiben – sie befinden sich in einem schwebenden Zustand, in dem viele mögliche Bedeutungen gleichzeitig anwesend und abwesend sind.

Dekonstruktion von Narrationen

Im Umgang mit dem narrativen Parameter ›Zeit‹ in der Medienkunst der 1980er und 1990er Jahre spielen sowohl Beschleunigung als auch Langsamkeit eine

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