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Themenicon: navigation pathKunst und Kinematografieicon: navigation pathWüsten des Politischen
 
 
 
 
 

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keimenden anarchischen Aktivität, die die Jugendlichen in »Zabriskie Point« von den passiven bourgeoisen Zombies in den »beliebigen Räumen« früherer Antonioni-Filmen unterscheidet. In letzter Konsequenz bedeutet die Position des inchoativen Menschen die Katastrophe einer totalen, phantasmatischen Auflösung von Innen und Außen. Smithson nimmt ungerührt und unbesorgt zur Kenntnis, wie jene desintegrierenden Kräfte überhand nehmen, die er als die unausweichliche Entropie des Imaginären betrachtet. Das Rechteck der Kinoleinwand bündele und rahme den Flux der Bilder zwar – jedoch nur für kurze Zeit. Dann tritt wieder die »cinematische Atopie« ein, die mit Deleuze und Guattari auch »Chaosmos« genannt werden könnte.[71] Der Kinogänger würde schließlich einschlafen, sein Bewusstsein ausschalten und die Schwerkraft der Wahrnehmung zunehmen. »Wie eine Schildkröte, die über den Wüstensand kriecht, würden seine Augen über die Leinwand kriechen.«[72] Jetzt kann eine Politisierung beginnen, die ohne Territorium, auch ohne die Wüste-als-Landschaft auskommt. Die Leinwand-Wüste ist der glatte, haptische Raum eines anderen Kinos.