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Themenicon: navigation pathCyborg Bodiesicon: navigation pathWiderspenstige Körper
 
 
 
 
 

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Hackerin, die in Datenbasen eindringt und Informationen abzapft. Außer dass sie die diffusen Bewegungen der neuen dezentralisierten Machtdispositive erkunden wolle, erfährt man nicht viel über die Inhalte und Beweggründe, die die Hackerin zu ihren Aktionen bewegen. Die künstlerische Botschaft scheint bei beiden Frauen die Facetten ihrer Überschreitungen zu sein, ihre inhaltlichen Motive interessieren Dove nicht. Dieser Aspekt wird durch die Art und Weise der interaktiven Installation verstärkt, die kurz gefasst so gestaltet ist, dass man als Betrachterin durch Hin- und Hergehen sowie Hand- und Armbewegungen vor dem Screen den Lauf der Handlung und die diversen Einblicke in die Charaktere mehr oder weniger selbst bestimmt. Das Gemeinsame und Verbindende dieser Dreier-Konstellation ist das Moment der Bewegung, des Eindringens in das Reich der anderen und des Sich-Vernetzens. Das bewirkt eine körperliche Annäherung, ein Suchen, ein Tasten, ein Nicht-Wissen auf Seiten der ZuschauerIn, analog zu den Ausschweifungen der Kino-Figuren. Die interaktive Installation bietet ein Setting an, das zur (symbolischen) Identifikation mit den beiden

 

Widerspenstigen aufruft, in der es nicht primär um politische Inhalte, sondern um die sabotierende ›Politik‹ (im Sinne von Praktik) unbewusster Triebe und Wünsche von Frauen im Kapitalismus geht.

Schon seit längerem befasst sich die Hamburger Künstlerin Cornelia Sollfrank mit der Recherche von weiblichen Hackern und machte dabei die Erfahrung, dass es ein völlig männerdominiertes Feld ist. Nichtsdestotrotz konzipierte sie eine mehrteilige Video-Serie, in der sie Interviews mit Hackerinnen führt. Im Dezember 1999 lernte sie beim jährlichen Hackertreffen des Chaos Computer Clubs eine US-amerikanische Hackerin kennen, mit der sie das Videointerview »Have Script, Will Destroy« führte. Bedingung war, dass die Frau mit dem Codenamen Clara G. Sopht anonym bleiben und keine Konkretionen zu ihrer Tätigkeit geben wollte. Das Resultat ist ein sehr theoretisch geführtes Interview über aktuelle Formen politischen Widerstands, konterkariert mit verführerisch-schönen, geheimnisvoll-diffusen Bildern einer Frau mit Sonnenbrille und Kappe, die sich in einem Low-Tech-Szenario bewegt. Auch hier fehlt letztlich die konkrete Botschaft der Frau, wichtiger ist

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