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Themenicon: navigation pathCyborg Bodiesicon: navigation pathPuppen-Körper
 
 
 
 
 

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ist ebenfalls anlässlich der Begegnung mit Kriegsneurotikern im Anschluss an seine Überlegungen zum Unheimlichen entstanden. Die Surrealisten – allen voran Breton – hatten das Konzept des Unbewussten mit einem Konzept von Freiheit gleichgesetzt [12] , in dem die Vorstellung von (unbewusstem) Zwang nicht zugelassen werden konnte. [13]

Das aktuelle Interesse am Surrealismus am Ende des 20. und zu Beginn des 21. Jahrhunderts kann also auch als ein Wiederholen unabgegoltener historischer Auseinandersetzungen begriffen werden, innerhalb derer aktuelle Problem – und Fragestellungen thematisiert und umformuliert werden. Drei Hauptkomplexe stehen zur Debatte: – die Auseinandersetzung mit dem Körperfragment im Kontext von Körperwahrnehmung, Geschlechterrepräsentation und Pornografiedebatte; – Reflexionen, die sich auf eine Krise der Subjektposition, das Schwinden der symbolischen Ordnung und die medialisierte Wahrnehmung beziehen; [14] – technoide Fantasien, innerhalb derer sowohl Monströses wie auch Autonomiefantasmen zur Sprache gebracht werden, die von verschiedenen

 

aktuellen Technik- und Medienentwicklungen geprägt sind. Die beiden letzten Komplexe sind kaum voneinander zu trennen.

Geschlechterrepräsentation, Körper(fragment) und Pornografie

Figurationen von Körpern oder Körperteilen sind unhintergehbar mit traditionellen Weiblichkeits- und Männlichkeitskonstruktionen in der Kunstgeschichte und den Massenmedien verknüpft. Die Figur der Puppe selbst ist spätestens seit der Romantik eher weiblich als männlich konnotiert – insbesondere in der von den Surrealisten bevorzugten sexualisierten Variante, in der die sekundären Geschlechtsmerkmale ein zentrales Element der Visualisierung waren. Fragmentarisierungen, bzw. Zerstückelungs- Szenarien wurden in der Geschichte der Kunst ebenfalls eher an ›weiblichen‹ als an ›männlichen‹ Körpern durchgespielt. Diese Zuordnung setzte sich letztlich in den Massenmedien der Pornografie fort.

Insofern wundert es nicht, dass vor allem Ausstellungen und Publikationen, die seit den 1980er Jahren im Kontext feministisch orientierter

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