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Themenicon: navigation pathCyborg Bodiesicon: navigation pathMonströse Körper
 
Dandy Dust (Scheirl, Hans), 1998Dollspace (da Rimini, Francesca)Host (Lucas, Kristin), 1997
 
 
 

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tiefgreifende Mutation des Kapitalismus« handelt. Deleuze, der sich zwar auf die Begrifflichkeit der Computer Science stützt, weist klar darauf hin, dass es sich bei diesen Phänomenen um Effekte kapitalistischer bzw. neoliberaler Politiken handelt, um Effekte also, die in einem längeren historischen Zeitraum gesehen werden müssen, in dem immer wieder die ›Maschinen‹ oder Cyborgs für bestimmte sozio-ökonomische Konzepte gestanden sind.

Bei diesen Prozessen, und wie die bisher diskutierte Kunst anzeigt, geht es dabei immer wieder um die Frage, was diese Umwandlungsprozesse für die Menschen bedeuten und was für Subjekte sie hervorbringen. So identifiziert auch Sobchack den Morph nicht nur mit dem Informationszeitalter, sondern auch mit neuartigen Subjektsentwürfen. Sie schreibt: »At the same moment, its very fluidity destabilizes dominant Western metaphysics (primarily focused on essences, categories, and identities, including those of gender and race) and dramatizes instead a ‹process metaphysics› that is less about ‹being› than about ‹becoming›.« [18] Donna Haraway spricht von »Cyborg-Subjektivitäten«, oder von

 

»FemaleMan«, Rosi Braidotti von »Monstern« und Gilles Deleuze/Félix Guattari von »Werden« statt Sein. Alle diese Subjektentwürfe gründen auf Konzepten von Fluidität, Transformation und Mutation. Es sind Körper- und Subjektkonzepte, die den Herrschaftsverhältnissen der Informationsgesellschaft entspringen, sie verkörpern und symptomatisieren, sie sind aber gleichzeitig auch deren widerständige Durchquerungen und Effekte. Die ProtagonistInnen, die in Medienkunstprojekten wie »Dandy Dust«, »I.K.U.«, »Dollspace« oder »Host« auftauchen, verkörpern solche widerspenstigen und dystopisch/utopischen Cyborgs. [19]

Die fluide Weiblichkeit des Informationszeitalters

Ein weiterer Aspekt in dieser Debatte um die fluiden digitalen Körper kommt hinzu, wenn wir die damit verhängten Geschlechterbilder betrachten. Es zeigt sich nämlich, dass die fluiden (Techno-)Körper und -Subjektivitäten in der Repräsentation und Rezeption häufig mit Weiblichkeitsbildern analogisiert werden. Das unheimlich Wuchernde und unkontrolliert Reproduktive deckt sich mit unbewussten

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