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Themenicon: navigation pathCyborg Bodiesicon: navigation pathMonströse Körper
 
 
 
 
 

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Vorstellungen von Mütterlichkeit. Als Modellfall wird dabei immer wieder auf den Film »Terminator 2« verwiesen. In diesem Film stehen sich der flexibel-fluide Cyborg T-1000 und der stahlharte Terminator (Arnold Schwarzenegger) als Kontrahenten gegenüber. T-1000 vertritt das Böse, während sich Schwarzenegger in diesem Film im Gegensatz zum vorgängigen »Terminator 1« zum menschenrettenden Cyborg gemausert hat. T-1000 ist ein gefährlicher Widersacher, weil er – ungleich kleiner, schmächtiger und flexibler – sich in unvorhersehbare Zustände und Körper morphen kann. Er passt sich Extrembedingungen permanent an, ist einmal messerscharfe Waffe, dann zusammenbrechender Körper oder koagulierende Flüssigkeit, die zu neuer Gestalt fusioniert. Der T-1000 scheint keine Wesenheit, sondern reiner Informationscode. Deshalb ist er immer wieder als Repräsentant elektronischer Technologie und damit des Informationszeitalters interpretiert worden, das gegen das anachronistische, bereits rührend-klumpig und ungefährlich gewordene Industriezeitalter ankämpfen würde. [20] Am Schluss enden beide Terminator-Typen in einem flüssigen Stahlbad, der

 

T-1000, damit das Böse vertilgt wird, der Terminator, damit seine Cyborghaftigkeit nicht die Reinheit und Natürlichkeit der Menschheit gefährdet. Dass der Sieg des Menschen und des Anachronistischen über das technisch Neue nur ein vorläufiger ist, macht der nachfolgende Film »Terminator 3« vollends klar: Hier ist der fluide Morph wiederauferstanden, diesmal in weiblicher Gestalt, und sie wird am Ende auch nicht mehr ausgelöscht werden, sondern als tödliche Bedrohung weiterschwelen. In der dekonstruktivistischen Rezeption wurde der Cyborg T-1000 immer wieder als ein weibliches Prinzip interpretiert, und dies obwohl T-1000, außer in einer kurzen Sequenz, in der er auch zu einer Frau wird, hauptsächlich in männlicher Gestalt auftritt. ›Weiblich‹ ist das, was morpht, zerfließt, wiederaufersteht, was reiner fluider und immaterieller Informationscode, antihumanistisch und schwächlich ist. [21] Mit anderen Worten: Der Kampf der beiden Maschinentypen wird ebenfalls als Allegorie zweier ökonomischer Gesellschaftsformationen gelesen, aber als eine, die sich über die Geschlechtermatrix in Szene setzt und damit die Krisen

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