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Themenicon: navigation pathCyborg Bodiesicon: navigation pathMonströse Körper
 
 
 
 
 

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formlessness that greedily 'devours all forms'; it is also meta-phoric in its inherent tropological movement and its historically substitutive activity.« [12] Sobchack macht klar, dass es sich mit der digitalen Morphingmethode um eine neue technische Möglichkeit von Bildentwürfen handelt, die gleichzeitig alte Fantasien nährt und in ihrer historischen Kontingenz weiterentwickelt. Insofern wird in ihrer Anthologie auch ein starkes Gewicht auf die Faszinationsgeschichte und allegorische Bedeutung des Morphs gelegt: »The morph fascinates us not only because of its physical impossibility and strangeness but also because its process and figuration seem less an illusionist practice than both a presentational mode and an allegory of late capitalist ‹realism›.« [13] Das homogene, nahtlose Gleiten, das der Morph vor Augen führt, wird mit dem Funktionieren der Macht in der aktuellen Informationsgesellschaft identifiziert, die, so Sobchack, »kein Zentrum mehr hätte« und keine haltbare Substanz mehr. Damit bezieht sie sich auf aktuelle postmarxistische Theorien, die das Strömen und Vernetzen, das Flexible und Immaterielle als akuten Zustand orten. So spricht

 

etwa der USamerikanische Theoretiker Manuel Castells davon, dass die Informationsgesellschaft »ein globales kapitalistisches Netzwerk [sei], dessen Bewegungen und variable Logik in letzter Instanz die Wirtschaft bestimmen und Gesellschaft beeinflussen« [14] . Gemäß Castells befinden wir uns in einer Transformation, in der »ein Raum der Ströme anstelle eines Raums der Orte« entstünde. [15] Das Informationszeitalter wird als globales Netzwerk, als »Raum der Ströme« beschrieben, in dem prinzipiell alles miteinander verschaltbar wird und übergangslos ineinander fließt. Donna Haraway nennt diese neue Logik der Verschaltung und des Fließens »Informatik der Herrschaft« und meint damit, dass Materialitäten und Organismen nurmehr in der Logik des Binarismus verstanden und damit zu Zeichen und Codes würden: »Was früher als Organismus betrachtet wurde, ist heute ein Problem genetischer Kodierung und des Zugriffs auf Information« [16] .

Die entscheidende Wende zur Informationsgesellschaft besteht hier für Haraway in der »Übersetzung von Welt in ein Kodierungsproblem«. Mit ihrer Begrifflichkeit möchte sie, so wie Castells, darauf hindeuten, dass Macht und Ausbeutung nicht

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