Hinweis: Wenn Sie diesen Text sehen, benutzen Sie einen Browser, der nicht die gängigen Web-Standards unterstützt. Deshalb wird das Design von Medien Kunst Netz nicht korrekt dargestellt. Die Inhalte selbst sind dennoch abrufbar. Für größtmöglichen Komfort und volle Funktionalität verwenden Sie bitte die empfohlenen Browser.

Themenicon: navigation pathCyborg Bodiesicon: navigation pathErweiterte Körper
 
Empyrean (Rackham, Melinda)Osmose (Davies, Charlotte), 1995Living Book of the Senses (Gromala, Diane), 2000
 
Camouflage Town (Wortzel, Adrienne), 2001
 

icon: previous page

Avataren in Cyber-Städten abgeben, sorgt Melinda Rackham dafür, dass ihre Zuschauer in VRML-Welten hineingezogen werden, mit denen sie erreichen will, die virtuelle Realität weiblicher zu gestalten. Mit anderen Worten: Sie versucht, den Usern das Gefühl zu geben, dass sie mit körperartigen, flauschig-weichen Avataren zusammenleben, die in einer Art :softspace 9 umherschweben. Bei ihrer Arbeit »Empyrean« wird der Raum zu einem lebenden Organismus, dem folgende Attribute zuerkannt werden: Er wächst, und in ihm schweben molekulare Körper umher. Der gleiche Wunsch nach einer intuitiveren interaktiven Erfahrung ist auch das zentrale Thema bei den Werken von Char Davies, wie z. B. bei »Osmose«. Allerdings ist hier das Interface das eigentliche Fundament für den Körper, da die realen organischen Atemzüge der Zuschauer es ihnen ermöglicht, durch mehrere künstlich erzeugte Märchenwelten zu navigieren. Im Vergleich dazu können die Zuschauer in Diane Gromalas Werk »Living Book of the Senses« den Inhalt und die einzelnen Schichten des Buches mit Hilfe ihres (bio-)sensorischen Feedbacks beeinflussen. Bei anderen Werken beschäftigt sie sich mit der Gesundheit und mit den

 

Grenzwerten des menschlichen Schmerzes. Oftmals bittet sie den Betrachter, eine gesellschaftlich verantwortungsvolle Rolle zu übernehmen. Adrianne Wortzel ist bei ihren Theaterspektakeln auf der Suche nach Metaphern für die Vereinigung von Robotern und Menschen, wie z. B. bei »Camouflage Town«, bei dem es um einen vom Internet gesteuerten Roboter geht, der sich in öffentlichen Kulturräumen bewegt. Was diese Künstlerinnen gemeinsam haben, ist das große Interesse an der Transformation des Körpers. Sie alle untersuchen Dramen, Räume und die Interaktivität, um dieses Interesse zum Ausdruck zu bringen. Ich habe mit ihnen oft über die Rolle diskutiert, die wir Frauen bei der Erforschung von technologischen Metaphern innehaben. Daher führen wir oft einen gemeinsamen Diskurs über die Medien als Mittel für den Zweck, die Erfahrungen des Zuschauers mit dem Körper in Zeit und Raum zu verändern.

 

YV: Wie und in welchem Ausmaß hat sich der Diskurs über den Körper im Hinblick auf Körper- Fantasien und künstlerische Strategien sowie auf Theorie und Wissenschaft in den letzten Jahren verändert?

icon: next page