Hinweis: Wenn Sie diesen Text sehen, benutzen Sie einen Browser, der nicht die gängigen Web-Standards unterstützt. Deshalb wird das Design von Medien Kunst Netz nicht korrekt dargestellt. Die Inhalte selbst sind dennoch abrufbar. Für größtmöglichen Komfort und volle Funktionalität verwenden Sie bitte die empfohlenen Browser. |
die Endophysik vor, Modellwelten zu erstellen, die Exomodelle von Endosystemen simulieren, zum Beispiel in einem computersimulierten Modelluniversum.
Nach Otto E. Rössler erlebt das 20. Jahrhundert nach der Relativitätstheorie, der Quantenmechanik, der Chaostheorie und den Selbstorganisationstheorien zum fünften Mal eine radikale Infragestellung des Realitätsverständnisses. Die Etappen der Relativierung von Objektivität durch Lichtgeschwindigkeit, Beobachtung und Unvorhersehbarkeit ergeben eine kohärente Folge, die von der Endophysik erweitert wird, indem sie nach der traditionellen Annahme des externen Beobachters (Exophysik) den internen Beobachter einführt. [3] »Diese interne Betrachtung unterscheidet sich vom quantenphysikalischen Problem der Beobachtungsabhängigkeit dadurch, dass dort das Messproblem immer noch als ein objektives angesehen wird (und die Realität als objektiv kapriziös), während in der Endophysik der interne Beobachter in einem exakten Sinn konstitutiv ist. Die Relativierung und Beobachterabhängigkeit der Welt wird dadurch um vieles radikaler.« [4]
Nach Rössler ist seit der Einführung der Perspektive
in der Renaissance und der Gruppentheorie im 19. Jahrhundert bekannt, dass die Weltsichten von der Lokalisation des Beobachters im Sinne einer Ko-Verzerrung abhängig sind. Ein Wechsel der Beobachterposition hat direkten Einfluss auf den Blickwinkel der Beobachtung. In der Endophysik bedeutet das neue Ko-Varianzprinzip, dass Bewegungen ›innerhalb‹ des Beobachters Verzerrungen in der Welt bewirken. Dies impliziert, dass der Anspruch auf eine vollständige Beschreibung der Welt sich nur von einer Position außerhalb der Welt realisieren lasse. Eine solche Position außerhalb der Welt lässt sich allerdings nur in einer Modellwelt und nicht in der Wirklichkeit selbst einnehmen. So zeigt die Endophysik, in welchem Maße die objektive Realität notwendigerweise vom Beobachter abhängig ist. Die radikale Konsequenz dieser Feststellung ist, dass die Welt nicht der Ort ist, »wo man zu sein glaubt, sondern der Ort der Schnittstelle« [5] .
Die Schaffung solche Schnittstelle ist erst möglich mit dem Aufkommen des Computers. Deshalb schlägt die Endophysik eine Modell- und Simulationstheorie vor. Diese Schnittstelle ist nicht im Innern der Welt