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Dieser Essay versucht Kunst, die im Internet und seinem Umfeld geschaffen wird, aus einem relativ neuen Blickwinkel zu analysieren, nämlich dem der Kunst in der Public Domain, dem frei zugänglichen Bereich der Öffentlichkeit. Diese Perspektive ist deshalb nur relativ neu, weil die Public Domain in der Internetkunst und ihrem Crossover zum Medienaktivismus schon seit langem ein Thema beziehungsweise Schwerpunkt gewesen ist. Die Definition der Public Domain hat sich durch die Verwendung elektronischer Medienräume, beginnend mit Radio und Fernsehen, aber vor allem infolge der Ausbreitung des Internets und seiner relativ leichten Benutzbarkeit durch die Öffentlichkeit signifikant erweitert. Die Betonung der Kommunikation und der Ausdrucksfreiheit innerhalb der elektronischen Medien hat zu mindestens drei sehr spezifischen neuen Kunstpraktiken geführt. Diese basieren auf der Zusammenarbeit, dem Zugang zu Medien sowie einer überall verfügbaren, einfachen Technologie oder sind sogar von diesen abhängig. Kurzum, alle drei basieren auf Konnektivität, das heißt auf dem Sachverhalt, dass man mit jemandem oder etwas verbunden ist: mit Menschen, mit Medienkanälen, mit Werkzeugen

 

und/oder Wissen. Die drei Praktiken, auf die ich mich hier beziehe, sind Environments und Performances mit irgendeiner Form von Internetzugang, von Künstlern initiierte Repräsentationsplattformen oder Treffpunkte im Internet sowie nicht zuletzt Softwarekunst.

Eine (Neu-)Definition der Public Domain

Eine (Neu-)Definition der Public Domain ist ein nie endendes Unterfangen, oder, wie Erik Kluitenberg, der Verfasser von »FAQ about the Public Domain« [1] in einer E-Mail schreibt: Dieser Text beruht auf Recherchen in »Listen, privater E-Mail und anderen öffentlichen Diskussionen«. Er fährt fort: »Die Public Domain ist etwas, das sich ständig verändert, das nie feststeht und daher immer wieder neu erfunden werden muss. Wirklich öffentliche Räume entstehen meist einfach so und werden nicht bewusst entworfen.« Man kann sich sogar fragen, ob es (derzeit) so etwas wie eine Public Domain überhaupt gibt. In seinem Text »Designing the Digital Commons« schreibt der Medientheoretiker Geert Lovink: »[…] vielleicht stellen wir ja fest, dass die digitale ›Gemeinschaft‹ eine negative Utopie ist. Als

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