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Traces; Vision System (Penny, Simon), 1998
 
 
 

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reagieren kann, bewirkt überraschenderweise eine Suggestion, die eine Berührung des auf das Laken projizierten Körpers zu einem intimen Akt macht. Sermons erklärtes Ziel ist es, durch die Installation den Tastsinn der Benutzer zu erweitern, wobei selbstverständlich aber der andere nicht tatsächlich ertastet werden kann, sondern vielmehr durch die zeitschnellen, prononcierten, vielleicht zart-reaktiven oder betont kraftvollen Bewegungen die Suggestion der Berührung erfährt – ein, wie viele Benutzer äußerten, Moment der Kontemplation. Der synästhetisch gewonnene sinnliche Eindruck, der Hand und Auge gewissermaßen verschmelzen lässt, ist es, der diese Arbeit wie auch die in den folgenden Jahren geschaffenen Werke auszeichnet.

»Traces«

Wirken Goldbergs Nutzer lediglich über eine Webseite in die Ferne, so wird das Interface im Work-in-progress »Traces« von Simon Penny verabsolutiert. Mittels einer bis zu diesem Zeitpunkt ungekannten Verschaltung von drei an verschiedenen Orten installierten CAVEs

 

versucht der australische Medienkünstler, der über Jahre am Robotics Institut der Carnegie Mellon University tätig war, 1999 erstmals einen gemeinsamen, translokalen, immersiven Bildraum zu erzeugen. Die Nutzer sehen sich in virtuelle Sphären versetzt, finden sich in einem Raum aus Klängen und erfahren sanfte Vibrationen des Bodens. So kann die bildliche Repräsentation eines Nutzers in Tokio in einem CAVE in Berlin respektive umgekehrt wirken. Über ein System von vier Infrarot-Stereokameras werden Konturen der Nutzer in Echtzeit in dreidimensionale Körpervolumen umgewandelt, die, so das Konzept, Tausende von Kilometern entfernt, in polysensuell erweiterten Bildsphären wahrgenommen werden sollen. Eine szenische Bildwelt oder Orientierung bietende Navigationsoberfläche existiert in »Traces« nicht, vielmehr interagieren die Nutzer mit feinen gazeartigen Spuren, deren Volumen sich ihren Körpern entsprechend bewegen und transluzid und ephemer wirken. Gestalten wird sich die Interaktion nach Pennys Konzept »in Echtzeit in Form eines bildnerischen Prozesses mit Licht und erzeugt durch

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