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weltumfassenden fotografischen Mission als egalitärer Austausch von Lebensweisen, mit einem Anklang von Völkerverständigung, lässt sich scheinbar mühelos in eine globalisierte Unternehmensstruktur überführen. Einem ständigen fotografischen Festhalten der eigenen Alltagswelt ist ein Verbrauch schon eingeschrieben, nicht allein auf der Ebene des Filmmaterials, sondern weil sich die Momentaufnahmen (und mit ihnen die Momente) im Zuge ihrer ständigen Überbietung abnutzen. Mehr noch als in den Events – Massenausstellungen in U-Bahnschächten beispielsweise – zeigt sich dieser Effekt auf der Website lomography.com. Weil dort die Bilder nicht temporär und ortsgebunden dargeboten, sondern in ein stetig anwachsendes Online-Archiv eingefügt werden, das mit jedem ans Internet angeschlossenen Rechner abrufbar ist, verschmelzen von Produktion und Konsumtion. Eine »Arbeit am Bild« als Versuch gestalterisch-künstlerischer Produktivität (ein Thema, das Anette Hüsch in ihrem Beitrag behandelt, siehe Künstlerische Konzeptionen am Übergang von analoger zu digitaler Technologie) wird in eine unvoreingenommene »Liebe zu jedem Bild« gewendet,

 

die ihren Ausdruck im allgemeinen und sofortigen Verfügbarmachen der Fotos findet. Das lomographische Projekt der kontingenten Bildanhäufung wird damit noch auf der Ebene der Distribution realisiert. Die Devise ist »think analog, act digital«, das heißt die Aufnahmetechnik soll gemäß dem lomographischen Selbstverständnis analog sein, die Bilder aber digital distribuiert werden, via WWW oder auch indem sie direkt an Handys verschickt werden. Das Verzweigungssystem auf der Website ist diffizil: Es gibt »Public Folders«, »LomoHomes« (Webpages von Nutzern, davon 10.000) und schließlich ein übergeordnetes »LomographicWorld Archive«, in dem sich 27.000 Bilder online per Schlagwort bzw. »fun-diving« suchen lassen. Der »WorldBrowser« bietet »the ever expanding snapshot portrait of our planet« in nahezu 50.000 »city shots« und passende »city tips« dazu an, was die an verschiedenen Stellen betonte Lebensform des spielerischen Reisens hervorhebt. Die Anhäufung von Schnappschüssen in den verschiedenen Rubriken der Website sind nach Städtenamen, Schlagwörtern oder den meist spaßigen Benutzernamen der Community-Members abrufbar. Eine Weltkarte

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