Hinweis: Wenn Sie diesen Text sehen, benutzen Sie einen Browser, der nicht die gängigen Web-Standards unterstützt. Deshalb wird das Design von Medien Kunst Netz nicht korrekt dargestellt. Die Inhalte selbst sind dennoch abrufbar. Für größtmöglichen Komfort und volle Funktionalität verwenden Sie bitte die empfohlenen Browser.

Themenicon: navigation pathFoto/Byteicon: navigation pathKontinuitäten und Differenzen
 
Twentysix Gasoline Stations (Ruscha, Ed), 1967Every Building on the Sunset Strip (Ruscha, Ed), 1965Alle Kleider einer Frau (Feldmann, Hans Peter), 1974
 
 
 

icon: previous page

aufgegriffen, die mit ihrer künstlerischen Nobilitierung nicht in Einklang zu bringen waren. So rekurrieren beispielsweise Ed Ruscha und Hans Peter Feldmann mit Fotobüchern wie »Twenty six Gasoline Stations«, »Every Building on the Sunset Strip« beziehungsweise »Alle Kleider einer Frau« auf die fotografische Aufzeichnung im Sinne einer schlichten Auflistung oder bürokratischen Registrierung. Die KünstlerInnen der Concept Art ›mimen‹ gewissermaßen unterschiedliche Gebrauchsweisen der Fotografie, wie beispielsweise die wissenschaftliche Dokumentation, die Chronofotografie, die Tatortfotografie, die Illustration, die Fotoreportage, die Knipserfotografie und stellen auf diese Weise nicht zuletzt – in oft ironischer Form – kritische Analysen dieser Anwendungsformen dar.

Während sich die Künstler der Concept Art auf die vordergründige Banalität der Fotografie beziehen, setzt die konzeptionelle Fotografie, die etwa zeitgleich mit der Concept Art in Erscheinung tritt, auf deren dokumentarische Qualität, das heißt auf die Abbildungsleistung und Objektivität des fotografischen Mediums. Der Rekurs auf die automatische Aufzeichnung bedeutet in diesem Zusammenhang

 

größtmögliche technische Qualität verbunden mit der Zurückname des Fotografen, der Fotografin zugunsten des Gegenstands (programmatisch formuliert in der Einleitung des Ausstellungskatalogs » New Topographics. Photographs of a Man-Altered Landscape« [7] ; als exemplarisch für diese fotografischen Haltung ist insbesondere das Werk von Bernd und Hilla Becher zu nennen).

Das Foto als Index

Die automatische Aufzeichnung erhält im 20. Jahrhundert eine Akzentuierung, die über die Objektivität der fotografischen Darstellung hinausgeht. Die Charakterisierung der Fotografie als ›Abdruck der Natur‹ wird in den Fototheorien des 20. Jahrhunderts auf den zeichentheoretischen Begriff der ›Indexikalität‹ gebracht. [8] Indexikalische Zeichen wie der Rauch eines Feuers, Fußabdrücke im Sand und Ähnliches stehen in einer physikalischen, man könnte auch sagen, kausalen (Ursache/Wirkung) Verbindung zu ihrem Referenten. In diesem Verständnis ist das fotografische Bild ›Spur‹ beziehungsweise ›Wirkung‹ des aufgenommenen Gegenstands: ein Abdruck der von

icon: next page