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Volume I (Fröhlich, Fred)
 
 
 

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bereits realisiert in Photoblogs wie flickr.com, vgl. Kathrin Peters: Sofortbilder. Diese ›Versuchsanordnung‹ hätte eine ›demokratische‹ [73] Rekonstruktion der dem privaten Fotoarchiv zugrunde liegenden Bildmuster leisten können oder sollen – jenseits der Rekonstruktion solcher Muster durch teure und exklusive Bildanalysesoftware im Dienste militärischer oder monopolkapitalistischer Zurechtmachungen des kollektiven visuellen Gedächtnisses (die kommerzielle Formatierung des Archivs ist Gegenstand der Arbeit »Volume 1« von Fred Fröhlich.

Alexandria und die Avantgarde

Die Möglichkeiten der Digitalisierung führten bald zu einer intensiven Diskussion, inwiefern das kulturelle – spezieller: das künstlerische – Erbe digital archiviert werden könnte. Genauer fällt diese Frage in zwei Punkte auseinander: Erstens, ob und wenn ja, wie das bisherige Bilderbe in digitale Form gebracht werden kann und zweitens, wie die auf digitalen Medien beruhenden Kunstformen selbst archiviert werden können.

Diese Fragen stellen sich übrigens nicht nur

 

Museen hinsichtlich des Problems, welche Funktion virtuelle Museen spielen könnten, [74] sondern – da der Unterschied Original/Kopie eben keineswegs verschwunden ist – auch kommerzielle Bildanbieter. Angesichts der zunehmenden Bedeutung von Datennetzen wächst die kommerzielle Rolle der digitalisierten Fotografien gegenüber ihren fotochemischen Vorlagen: »Man geht dabei von der Annahme aus, daß es in naher Zukunft ohnehin nur noch auf die elektronische Reproduktion ankommt, was weiters impliziert, daß Reproduktion mittlerweile der einzige Aspekt eines Bildes ist, den es zu besitzen lohnt. […] Nicht die Fotografie an sich will er kontrollieren, sondern den gesamten Fluß fotografischer Daten.« [75] Das ›er‹ in der Aussage Batchens bezieht sich auf Bill Gates, Mitgründer von Microsoft, dessen Firma Corbis nach dem Aufkauf der elektronischen Reproduktionsrechte am Ansel Adams-Archiv und der Erwerbung des kompletten Bettmann-Archivs zu den größten Anbietern digitalisierter Fotografien im Internet gehört. Dies hat problematische Konsequenzen: Zunächst ist ein gewisser Selektionsprozess im Gange, der sich auf die

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