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Themenicon: navigation pathCyborg Bodiesicon: navigation pathTransgene Körper
 
The Evolution of Forms (Latham, William), 1990The Process of Evolution (Latham, William), 1991The Garden of Unearthly Delights (Latham, William), 1992
 
Organic Art - The Art of William Latham (Latham, William), 1996Genetic Images (Sims, Karl), 1993
 

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und in der Nachfolge weitere Künstler [54] evolutionärere Bildprozesse aus dem Bereich der Artificial-Life-Forschung aufgegriffen, um neue computergestützte Bildformen zu entwickeln. Im Unterschied zur herkömmlichen Erzeugung computerbasierter Visualisierungen entwickelten diese Künstler Softwareprogramme, die nach den Prinzipien der Evolution in einem fortwährenden Prozess von Mutation und Selektion ›eigenständig‹ neue Bildformen hervorbringen sollten.

William Latham/Stephen Todd

Das Vorhaben, eine künstliche, auf ästhetischen Selektionsmechanismen beruhende Evolution im Computer zu simulieren, verfolgte erstmals der Evolutions- und Soziobiologe Richard Dawkins mit dem Computerprogramm »Biomorph Land«, das er in seiner Schrift »The Blind Watchmaker« [55] ausführlich beschrieben hat. Ausgangspunkt der Simulation von evolutionären Prozessen im Computer war die Visualisierung einiger einfacher grafischer Strichzeichen, so genannter »Biomorphe«, die über wenige einfache Regeln durch Reproduktions-

 

und Mutationsalgorithmen in wenigen Schritten immer komplexere Gebilde hervorbrachten. Dieser evolutionäre Bildprozess, der sich auf dem Bildschirm verfolgen ließ, konnte den Eindruck erwecken, das Computerprogramm verfüge über ein gewisses formgebendes Potenzial. Eben diese Möglichkeiten der Formgenerierung durch Mutation und Selektion griffen Latham und Todds auf, um durch evolutionäre Bildprozesse immer neue biomorphe Formen zu generieren , die zu immer komplexeren Bildformen führten, wie die Arbeiten »The Evolution of Form« (1990), »The Conquest of Form« (1990), »The Process of Evolution« (1990) und »Mutations« (1991), »The Garden of Unearthly Delights« (1993) und »Organic Art – The Art of William Latham« (1996) belegen.

Karl Sims

Angeregt von Dawkins’ und Lathams Arbeiten, entwickelte der Artificial-Life-Forscher Karl Sims Ende der 1980er Jahre ein Simulationsprogramm zur Evolution zwei- und dreidimensionaler Bilder. [56] Erst die bildlichen Simulationen bzw. »Genetic Images« von Karl Sims ließen durch das Genetic Programming

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