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Themenicon: navigation pathCyborg Bodiesicon: navigation pathTransgene Körper
 
 
 
 
 

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depersonalisierter Netzkommunikation in einem scheinbaren Naturraum abbildet und die ihm zugrunde liegende Kommunikation anthropomorph beschreibt: Eine dem menschlichen Auge vertraute, durch künstliche Kreaturen belebte Landschaft, die gewissermaßen in einem immer neuen performativen Akt von ihren angeschlossenen, global verteilten Nutzern geschaffen wird, steht für die visuell-textuelle Netzkommunikation, wie sie durch Konzepte wie Virtuelle Realität, Telepräsenz und Cyberspace heute zunehmend auf andere Sinne übertragen wird. Das Paradigma textbasierter Kommunikation, wie es vor wenigen Jahren auch für das Internet ausgemacht wurde, erweitert sich somit tendenziell zu einer polysensuell vorgetragenen interaktiven Kommunikation. Trotz zeitlicher und räumlicher Entfernung treten sich die Kommunikationspartner in einem Bildraum gegenüber, verkörpert durch willkürlich formbare Avatare, die von marionettenhafter Übertragung der Handlungen in den Bildraum bis zur scheinbar autonomen Aktion ihrer Spieler vielschichtig variieren können. Der willkürliche Wandel

 

von Physiognomie und Geschlecht der Kommunikationspartner – wie in »TechnoSphere« angedeutet – können als Ausgangspunkte einer letztlich auf alle Sinne abzielenden Bildkommunikation verstanden werden. Mit der spielerischen Zusammensetzung der virtuellen Kreaturen in »TechnoSphere« wird den Usern bildlich vermittelt, dass sie nun nicht mehr als Personen, sondern als künstliche Identitäten im Netz miteinander agieren. Das Konzept, den virtuellen Raum des Cyberspace mit künstlichen Kreaturen zu bevölkern, dient Prophet weniger dazu, eine künstliche zweite Natur zu schaffen, die sich mit der steten Ausbreitung des Internets vergrößern würde, als vielmehr dazu, mithilfe einer verständlichen Metapher politisch-soziale Auswirkungen einer neuen Technologie auf das menschliche Leben zu reflektieren.

Computergenerierte Bildmutationen

Schon Ende der 1980er Jahre hatte der Künstler William Latham in Zusammenarbeit mit dem Softwareentwickler Stephen Todd oder z. B. Karl Sims

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