Hinweis: Wenn Sie diesen Text sehen, benutzen Sie einen Browser, der nicht die gängigen Web-Standards unterstützt. Deshalb wird das Design von Medien Kunst Netz nicht korrekt dargestellt. Die Inhalte selbst sind dennoch abrufbar. Für größtmöglichen Komfort und volle Funktionalität verwenden Sie bitte die empfohlenen Browser.

Themenicon: navigation pathBild und Tonicon: navigation pathAußenraum/Innenraum
 
 
 
 
 

icon: previous page

immer die John Peel - Sessions im Radio aufgenommen. Dann habe ich Elektronikplatten der späten 70er und frühen 80er Jahre kennen gelernt, »Throbbing Gristle« und »Flying Lizzards«. Das waren Leute, die kein Wissen hatten und trotzdem angefangen haben, Musik zu machen. Das hat mich schockiert und verblüfft – nicht etwa ihre Kunst, sondern vielmehr diese Art Mut oder Frechheit dieser Leute. Das war für mich der Motor, selber Musik zu machen.

DD: Dazu kam diese relative Inselsituation der DDR – die aber durch das Fernsehen und Radio dann doch –

RL: Die hätten ja gerne eine Insel gehabt! Aber das war ja Gott sei Dank nicht möglich. Gerade englisches Radio, John Peel zum Beispiel, war für viele Leute im Osten sehr wichtig. Es gab eine tolle Sendung im RIAS, dem »Rundfunk im amerikanischen Sektor«, da gab es Nischenprogramme und so etwas floss schon immer schnell zu uns. Tonträger zu bekommen war schwer und Bücher sowieso, aber ganz so hermetisch war die DDR ja nicht.

DD: Carsten Nicolai berichtet auch über wichtige Radiohörerlebnisse, allerdings haben ihn am Schluss eigentlich nur noch die Störgeräusche interessiert.

 

RL: Das sieht ihm ähnlich! Es gab auch mal die New Wave – Nächte im RIAS, das war glaub ich so 1981; das ging um 23:00 los und ich hab das mit meinem Bruder gehört und der Moderator sagte, heute Abend hören Sie ein Musikstück, das nur auf einem Fahrrad aufgenommen wurde! Das fand ich so toll, dass ich die ganze Nacht aufgeblieben bin, mit den Fingern am Recordknopf und dann haben sie das Stück nicht gespielt. Aber ich war von der Idee so fasziniert, dass ich das unbedingt hören wollte. Ich hab nie rausbekommen, was das war.

»Ornament und Verbrechen«

IA: Eine Frage zu den Anfängen von »Ornament und Verbrechen«: diese Anfänge fanden ja in einer Szene statt, - ich ziele jetzt weniger auf die Punk-Szene ab – wo viele intermediale Verbindungen aus der Musik zu anderen Genres gelegt wurden, zur bildenden Kunst, zur Literatur, zum Film; inwieweit ist das für Deine eigene Arbeit heute wichtig? »to rococo rot« funktioniert als Musik auch ohne diese Verbindung, aber Du selbst arbeitest als bildender Künstler mit einem deutlichen Schwerpunkt auf Sound. Hat diese

icon: next page