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Variations V (Cage, John), 19654\'33\'\' (Cage, John), 1952
 
 
 

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Aufführungen unter Einbeziehung von medialen Techniken sei hier das 1965 von Cunningham zusammen mit John Cage, Billy Klüver, Nam June Paik und Stan VanDerBeek aufgeführte, interaktive Tanzprojekt »Variations V« zitiert, in dem durch fotoelektrische Sensoren und Mikrofone, die auf die Tanzbewegungen reagierten, der begleitende Soundtrack zum Tanz generiert wurde.[15]

Aber auch die Erfahrung des eigenen Körpers in der konkreten Zeit an einem konkreten Ort wurde für Cages Performances, hier noch im engeren Sinne einer theatralischen oder musikalischen Aufführung, zum performativen Akt einer offenen Struktur: »Das beste Beispiel ist wohl das berühmte »4'33''«, zuerst von David Tudor in Woodstock, N.Y., im August 1952 aufgeführt. Angeregt durch das Erlebnis in einem schalltoten Raum – wo Cage nicht die erwartete totale Stille erlebte, sondern die hohen Töne seines Nervensystems und das tiefe Brummen seiner Blutzirkulation – beschloss er, dass ›Stille‹ in der Musik tatsächlich aus einer beliebigen Anzahl von ›Klangereignissen‹ komponiert wird, die nicht von den Musikern oder den Instrumenten herrühren.«[16] Der schalltote Raum, die

 

scheinbare Isolation von allem Ereignishaften der äußeren Welt, schärft gerade die Konzentration auf die Wahrnehmung des eigenen Körperrauschens. Ein künstlerischer Akt situiert sich somit immer im nicht nur metaphorischen Spannungsfeld von Innen und Außen.

Happenings: Dispositive zur Partizipation

Eine experimentelle Aktion ist, nach John Cage, in ihrem Ergebnis nicht absehbar. Auch das Happening – nach Allan Kaprow schlicht: »something happens« – ist vom Ergebnis her offen, setzt jedoch in ganz anderer Weise als Cages Kompositionen auf einen Ereignischarakter.[17] Das Happening ist dabei keine singuläre Erscheinung einer bestimmten historischen Konstellation, sondern in bestimmten Aspekten ein Charakteristikum der Avantgarden des 20. Jahrhunderts, siehe James Joyces Begriff der Epiphanie, Walter Benjamins Hinweise auf den Schock als poetisches Prinzip und die blitzhafte Erkenntnis des »unrettbar sich verlierenden«[18], das zur Genüge zitierte Vorbild von Jackson Pollocks ›Action Painting‹, das auf den Prozesscharakter des Malens verwies, oder

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