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Telematic Dreaming (Sermon, Paul), 1992
 
 
 

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kontinuierlich bewegt wird. Jedes Einloggen in der »Telematischen Skulptur 4« brachte für Augenblicke die Skulptur zum Stillstand. Die gesamten Datenströme und damit die konkrete Bewegung der Skulptur quer durch den österreichischen Pavillon auf der Biennale di Venezia 1995 wurden als Statusinformation am Monitor angezeigt.

Die Arbeiten von Paul Sermon sind im Gegensatz dazu ganz klar auf zwischenmenschliche, oft fast intime Kommunikation angelegt. Sie stehen in einer direkten konzeptuellen Verbindung zu »Hole in Space« von Galloway/Rabinowitz. »Telematic Dreaming« (1992) war Sermons erstes Projekt in einer ganzen Reihe von telematischen Installationen, die zwei entfernte Orte mittels Blue-Box-Technik und ISDN-Videokonferenzsystem miteinander verbanden. Das Interface von »Telematic Dreaming« bestand aus zwei an entfernten Orten speziell dafür eingerichteten Doppelbetten. Zwei oder mehrere Benutzer konnten so über Gesten und Bewegungen miteinander kommunizieren. Durch den Einsatz von Blue-Box-Technik und ISDN-Videokonferenzsystem erschien es, als lägen die real weit voneinander entfernten

 

Betrachter/Benutzer in einem einzigen virtuellen Doppelbett. Es handelt sich bei dieser telematischen Installation wohl – vor allem wegen der Metapher des Bettes – um Sermons intimste Installation.

Der elektronische Raum als »Kommunikationsskulptur«

Die ersten Interventionen von Künstlern in Netzwerke Ende der 1970er Jahre geschahen zunächst aus einer Verweigerungshaltung gegenüber dem Kunstbetrieb. »Unsere Vorstellung war«, so Hank Bull und Patrick Ready, »dass es sich dabei um eine Kunst handelte, die nicht durch den Kunstbetrieb hindurch muss, sondern direkt von den Künstlern, den Produzenten, zu den Hörern gelangt«.[20] Es ging darum, wie auch später in der Netzkunst der 1990er Jahre, Räume außerhalb institutionalisierter Kunstdiskurse zu besetzen und nutzbar zu machen. Es ging, so schreibt Roy Ascott 1984, um die Schaffung einer »planetarischen Diskursgemeinschaft, die außerhalb der institutionalisierten Verwaltung des Diskurses steht, oder diese umgeht«.[21] Die künstlerischen Projekte, die seit den späten 1970er Jahren in

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