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Technology / Transformation: Wonder Woman (Birnbaum, Dara), 1976Rio Videowall (Birnbaum, Dara), 1989
 
 
 

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des Fernsehens einer sehr präzisen Untersuchung unterzieht. Die psychologische und kulturelle Bedeutung von Bild- und Schnitttechniken wird in einer konsequenten De- und erneuten Remontage von TV-Material deutlich. Das bekannteste dieser Videos ist »Technology / Transformation: Wonder Woman« (1978). Es besteht aus einer Neumontage von Schlüsselelementen der amerikanischen TV-Serie »Wonder Woman«. Die von einem Special-Effect-Lichtblitz begleitete Verwandlung einer Durchschnittsfrau vom Typ Sekretärin in das weibliche Pendant von Superman wird durch ständige Wiederholung zum Mittel- und Ausgangspunkt einer neuen narrativen Struktur. Birnbaum berichtet, dass es bei einer öffentlichen Präsentation des Videos im Schaufenster des New Yorker »H Hair Salon« und bei Sendungen des Videos im Fernsehen zu einer Irritation der Betrachter kam, die das Video mit der TV-Serie verwechselten und vergeblich auf die eigentliche Geschichte warteten.[21] Die entscheidenden Identifikationsmomente, die jeder Zuschauerin die mögliche Flucht aus dem Alltag durch die Verwandlung zur »Wonder Woman« suggerieren, werden in ihrer

 

Überdosis zu ebenso leeren wie faszinierenden Ritualen.

In ihren Videos und Installationen der 1980er Jahre verwendet Birnbaum vor allem selbst aufgenommene Bilder. Für eine Installation im öffentlichen Raum knüpft sie aber an ihre Arbeit mit dem Fernsehmedium an. Die im RIO Shoppingcenter von Atlanta im Rahmen eines Wettbewerbs realisierte »Rio Videowall« (1989) ist weltweit die erste dauerhafte Videoinstallation im öffentlichen Raum. Birnbaum verbindet auf 25 großen Monitoren Bilder der Landschaft vor der Errichtung des Shoppingcenters mit Live-Fernsehbildern des von Ted Turner in Atlanta begründeten Senders CNN. Hinzu kommt eine Videokamera, die Silhouetten von vorbeigehenden Passanten mit den TV- und Naturbildern überlagert. Die ständig neuen Bilder des 24-Stunden-Nachrichtensenders, die Erinnerung an die vergangene Landschaft und die Umrisse der Passanten verweisen erneut auf den Gegensatz von privatem/öffentlichem Medium, wobei der Ansatz der 1970er Jahre um eine historische und ortsspezifische Dimension erweitert wird.

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