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Themenicon: navigation pathKunst und Kinematografieicon: navigation pathAkerman
 
 
 
 
 

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Dialog quasi als jeweilige Monologe in »Jeanne Dielman« und »Les Rendezvous d'Anna« –, die an die antinaturalistischen Filme von Bresson und Dreyer erinnern. Diese beiden Gesamtwerke, die in Europa verzahnt sind mit einem inhaltlichen Antinaturalismus (Bresson, Eric Rohmer und Dreyers »Gertrud« etc.), in den USA mit Experimenten mit proto- und infranarrativen Formen (Andy Warhol, Michael Snow und James Benning), geben einzigartige Herangehensweisen an Erzählweise und Darstellung wieder. Im Falle von Akerman treffen sie aufeinander, durch eine radikale nochmalige Prüfung der Vorstellung von Theatralität. [7]

Pop Art und Minimalismus

Akermans Aufenthalt in den USA in den frühen 1970er Jahren brachte sie mit dem experimentellen Film, mit der Minimal Art und mit dem neuen amerikanischen Tanz und der Performance-Kunst in Kontakt. Im Jahr 1972 besuchte sie das Anthology-Film- Archiv (Millenium) und sah sich zusammen mit der Kamerafrau und Regisseurin Babette Mangolte Performance-Aufführungen an. Auf verschiedene Art

 

und Weise haben sich Pop und hyperrealistische Kunst mit dem Festhalten der modernistischen Kunst an der bildhaften Abstraktion beschäftigt – mit ihrer Verachtung sowohl für die Gestaltung als auch für die Konzeption. [8] Die Pop Art trägt mit ihrem ironischeren Image zur Kritik an den Abbildungen und an der konsumorientierten Gesellschaft bei, die von Jean Baudrillard, Roland Barthes und Henri Lefebvre in den 1960er Jahren in Frankreich geäußert wurde. Indem sie den Gegensatz zwischen Modernismus und Realismus einer Überprüfung unterzieht, betont die Pop Art eine öffentlich zugängliche, in Fortsetzungen veröffentlichte Version des Alltäglichen. Hyperrealistische Kunst, die auf den Minimalismus und die Pop Art folgt, zeigt ebenso ein Interesse an der Phänomenologie des Alltäglichen und bietet so eine visuelle Analogie für die Bedeutung der Beschreibung im Nouveau roman. [9] Wie Estes' zeitlich dazwischenliegende Fotos beweisen, gestattet das äußere Erscheinungsbild kein a-priori-Wissen: »Vielleicht ist es so, dass man, je mehr man zeigt, wie Dinge aussehen, umso weniger zeigt, wie sie sind oder wie wir glauben, dass sie sind.« [10] Indem sie sich anscheinend der modernistischen Vorschrift

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