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Steigerung des mit zum Erzählen gehörenden Tones bevorzugen eher eine metonymische Verschiebung als eine metaphorische Assoziation. [23]

Laut P. Adams Sitneys einleuchtender Unterscheidung zwischen einem geometrischen Stil (Kubelka, Eisenstein etc.) und einem linearen »konzentriert sich Bresson auf jene Figuren der Kinematografie, die einen Eindruck von Flüssigkeit und Verdichtung vermitteln und starke Brüche und Einschübe vermeiden.« [24] Er vertritt eine Ästhetik der Homogenität. Bresson bringt den Begriff des Automatismus – als ein natürlicher, unbedachter Prozess – in Verbindung mit den Vorgängen der Wiederholung, die zum Kino und der kinematografischen Wiedergabe gehören. Sein Ziel ist es, sowohl den Körper als auch die Darstellung mit der mechanischen Reihenfolge des Kinos in Einklang zu bringen, mit ihrer Fähigkeit, etwas in seine Einzelsteile zu zerschlagen und wieder zusammen zu fügen. Indem er die immer wiederkehrenden Abläufe innerhalb des Filmemachens (die Proben, die aufeinander folgenden Aufnahmen, die eigentliche Aufführung des Films im Kino) sich gegenüber der Darstellung der Vorlage

 

durchsetzen lässt, schlägt Bresson eine antimetaphysische Ästhetik vor.

Brecht versus Bresson

Die Unterscheidung zwischen Brecht und Bresson beinhaltet eine Kontroverse, die letztlich Auskunft gibt über die Diskrepanz zwischen Heterogenität und Homogenität als unterschiedliche Methoden: sowohl die Fähigkeit des Kinos, sich andere Formen der Kunst und andere inhaltliche Themen anzueignen, als auch die verschiedenen Arten, die Zuschauer anzusprechen, sind zwei wichtige Faktoren im Hinblick auf die Etablierung eines ausgeprägt antinaturalistischen Filmes. In der Tat ist der antinaturalistische Film, der sehr eng verbunden ist mit der vordersten Reihe des kinematografischen Modernismus, eine Art des Filmemachens, das geprägt ist von Ironie und Kommentar, eine Form von Film, die gekennzeichnet ist durch eine Ästhetik der Heterogenität. [25] Diese Filme können auf einen großen Vorrat an reflexiven Strategien als ihr Hauptinteresse zurückgreifen, die von Brecht für didaktische Zwecke hervorgehoben wurden: Zitate statt Darstellung, das Nebeneinanderstellen von

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