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mehrfachen Dollar-Millionären gemacht hat. Und als sie entdeckten, dass ihre Fans ihre Spiele knackten und eigene Versionen ihres ersten Erfolgsspiels »Wolfenstein 3D« entwickelten – haben sie etwa nach dem Staatsanwalt gerufen? Nein, sie haben die Möglichkeit, eigene Lesarten ihrer Spiele zu schaffen, als Feature in ihre nächsten Veröffentlichungen integriert! David Kushner beschreibt die Konsequenzen in seinem Buch »Masters of Doom«, einer Art Biografie von id Software. Protagonisten der Szene sind John Carmack und John Romero, die Gründer von id Software und eine Art Lennon/McCartney des Computergames: »’Hey’ Romero told Carmack one day at the office, ›There is something you have to see‹. He booted up ›Doom‹ — or at least what was supposed to be ›Doom‹ – on his computer. Instead, the trumpeting theme of the ›Star Wars‹ movie began to play. The screen filled with not ›Doom’s‹ familiar opening chamber but instead a small, steel-colored room. Romero hit the space bar, and a door slid open. ›Stop that ship!‹ a voice commended from within the game. Carmack watched as Romero jolted down the hall past bleeping droids, white Stormtroopers, laser guns, the

 

deep bellows of Darth Vader. Some hacker had completely altered ›Doom‹ into a version of ›Star Wars‹. Wow, Carmack thought. This is gonna be great. We did the Right Thing after all.« [3] Wenn man nach einer Urszene für die Künstler sucht, die sich mit Computerspielen beschäftigt, dann könnte es diese hier sein. Wenn man nach einer Urszene für die wesentlich größere Community von Gamern sucht, die Tag für Tag ihre Freizeit damit verbringen, ihre Lieblingsspiele nach ihrem Gusto zu verändern und eigene Versionen zu generieren – dann ist es wohl auch diese hier. Doing the right thing – das heißt in diesem Zusammenhang, sein eigenes Werk »Doom« nicht so wichtig zu nehmen und anderen Hackern die Möglichkeit zu bieten, das Spiel nach eigenem Gutdünken zu modifizieren. Oder – paradoxerweise – gerade: sein eigenes kulturelles Produkt »Doom« genau so wichtig zu nehmen, dass man Hackern die Möglichkeit bot, das Spiel so zu modifizieren, wie es ihnen beliebte. Mit »Doom« war aus einem Game ein Medium geworden, eine Möglichkeit, eigene Welten zu generieren. id Software gab seinen Kunden mit »Doom« ein potentes Stück Software für die Gestaltung

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