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Themenicon: navigation pathGenerative Toolsicon: navigation pathComputer Art
 
Life Spacies (Sommerer/Mignonneau), 1997
 
 
 

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Konsequenz aus der Geschichte des Films die Zukunft vorgeschrieben hat. [8] Ich verstehe also unter Computerkunst dasjenige künstlerische Tun, was ohne Computer nicht wäre und diejenigen Arbeiten, welche ohne den Computer keinen Sinn machten. Dabei sind die Bedeutungssegmente, in denen der Computereinsatz für und innerhalb einer künstlerischen Arbeit auftaucht, je verschieden. [9] Ob es sich nun um ein spezifisches Skript handelt, das auf jedem handelsüblichen Computer laufen kann und diesen für die aktuale Aufführung zwingend benötigt [10] , oder um eine telematische Installation, die aus den Dateneingaben des browsenden Nutzers zuhause über das Internet in fernen Rechnern Kreaturen (z.B. »Life Spacies«) generiert, welche in einen Ausstellungsraum projiziert werden [11] , ohne dass der Eingebende die Reaktionen des Systems verfolgen könnte: Diese beiden Modelle werden durch die Verwendung von Computersystemen und einer Kommunikationsstruktur bestimmt und wären ohne diese Bestandteile nicht denkbar. Damit sind jene Techniken notwendig und sinnkonstitutiv für das Artefakt.

 

Franke/Nees/Alsleben

Blickt man nun in jüngere, überblicksartige Publikationen zur Geschichte der Kunst des 20. Jahrhunderts, finden sich nur spärliche oder gar keine Informationen über den Computer als Werkzeug zur Generierung von Kunst. [12] Dabei scheint gerade die Frühzeit sehr gut dokumentiert zu sein. Autoren und Künstler haben sich an der Schwelle der 1970er Jahre neben ihrer künstlerischen und wissenschaftlichen Arbeit auch kunsttheoretisch geäußert und – wie im Fall von Herbert W. Franke, Georg Nees oder Kurd Alsleben – teilweise mehrfach die Ideen einer praktischen Ästhetik niedergeschrieben. [13] Wobei die Nähe der Computerkunst zum Kunstsystem in Form von formaler Ähnlichkeit der Arbeiten der Pioniere, die sich auf die kybernetisch geprägte Informationsästhetik beriefen, deutlich wird. Es gab über konkret-konstruktive Tendenzen und die Optical Art oder kinetische Kunst in den klassischen Künsten gleich mehrere Berührungspunkte. Gerade in den 1960er Jahren war es im Rahmen eines allgemeinen Interesses am theoretischen Paradigma der Kybernetik auch in den Künsten zu einer intensiven Auseinandersetzung mit ihren Kerngedanken

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