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apparativer, künstlerischer Erprobung. Eine Tendenz, die prominente Institute, wie das Zentrum für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe oder die Ars Electronica und damit auch die Szene der Medienkunst entscheidend prägte. Durch die Erkenntnis, dass die zeitgenössische Physik die Philosophie als Leitwissenschaft zur Entwicklung von Weltbildern in Frage gestellt hat, gelangten darüber hinaus Modelle wie die Chaostheorie, die mathematisch-kybernetisch interessierten Künstlern wie Karl Gerstner Anregungen zur Erschaffung neuer Bildwelten waren, als Ideengeber in die Kunstszene. [31] In der apparativen Kunst kam es in dieser Zeit auch zu einer Institutionalisierung an den Hochschulen nach dem Beispiel des Center for Advanced Visual (CAVS) am MIT. Frieder Nake resümiert: »Das Bild aus dem Computer hat Konjunktur. Die Bewegung um die Computerkunst in den sechziger Jahren war eine Lappalie gegenüber der Aufmerksamkeit, die ihr seit Mitte der achtziger Jahre entgegengebracht wird. Ausstellungen, Preise, Bücher, Programme, Produkte. Kaum ein Departement oder eine School of Fine Arts in den USA, die nicht ein paar Computer herumstehen

 

hätten.« [32] Die Bildzentriertheit, dieses stetige Beharren auf die Produktion von zweidimensionalen Visualisierungen einerseits und der höchst teure Aufbau von dreidimensionalen Bildermaschinen wie den Caves [33] andererseits haben zu einem Schnitt durch die Computerkunst geführt. Standen die Künstler der 1960er Jahre sehr unter dem Paradigma einer Kunst der Exaktheit, waren sie eher unempfänglich für diejenigen Künste, welche sich eher kommunikativen oder politisierenden Aktionen widmeten. Performatives konnte nicht von gegenstandszentrierten Künsten aufgegriffen werden. Daher ist von einem direkten Einfluss der Künstler und Pioniere der apparativen Künste der Frühzeit in der Szene der Computerkunst der Gegenwart nichts zu erkennen. [34] Ein Beispiel für die Ahistorizität: Im Jahr 2001 wurde im Rahmen des Münchner Make World-Festivals, das von Olia Lialina und Florian Schneider organisiert wurde, Grafik von Herbert W. Franke ausgestellt. Doch wirkte diese Schau lediglich wie ein Aperçu. Besonders zwischen diesen Arbeiten und den teils animierten Gegenwartswerken ließen sich keine Verbindungen knüpfen. Zudem stand das Festival unter dem

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