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Themenicon: navigation pathCyborg Bodiesicon: navigation pathMythische Körper I
 
Genesis (Kac, Eduardo), 1998GFP Bunny (Kac, Eduardo), 2000
 
 
 

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auf das Künstler-Gen , für das Eduardo Kac mit Arbeiten wie »Genesis« (1999ff.) und »Alba«, dem »GFP Bunny« (2000ff.), Pate gestanden hat. [42] Der Hybris seiner Selbstbehauptung als ›Künstler-Wissenschaftler‹, der die Paradigmen der Gentechnologie in seiner Arbeiten positivistisch zitiert, setzen Rapoports Protagonistinnen Lilith und Eva – weibliche Urbilder männlicher Schöpfungsphantasien – ein kabbalistisches »Golem-Gen« entgegen, mit dessen Hilfe sie nicht nur das »Künstler-Gen« läutern, sondern auch sich selbst vom Fluch der Dämonisierung, der den biblischen Legenden entsprechend auf ihnen lastet, erlösen und neu erschaffen.

Monstren machen

Welche Ansatzpunkte bietet nun speziell die ›Schnittstelle Geschlecht‹, wenn man nicht den charismatisierten ›genetic‹ oder ›digital Engeneer‹, sondern ›die andere Seite‹ der Schöpfung, also die Kreaturen der Kreatoren ins Auge fasst?

Kennzeichnend ist für die künstlichen Geschöpfe

 

der Moderne an den Kreuzungspunkten von Kunst und Wissenschaft, dass sie – gerade dann, wenn sie dem ›Imperativ des Anthropomorphismus‹ zunächst genügen – früher oder später ihre Monstrosität offenbaren, die nicht nur das Misslingen des Schöpfungsaktes, sondern auch ihre Un-Menschlichkeit demonstriert.

Auf der einen Seite steht die Schar weiblicher ›Puppen-Körper-Automaten‹ [43] , die – geht man von ihren Konturen aus – das Erbe von Pygmalions schönem Bildnis anzutreten scheinen. Doch dieser Eindruck trügt: Zwar werden sie wie Galathea als Objekte des Begehrens belebt – charakterlich gleichen sie jedoch eher der »Eve future«: Sobald sie ein ›Eigenleben‹ zu führen beginnen, entfalten sie dämonische Züge, so dass ihnen schleunigst der Garaus gemacht werden muss. [44] Nicht umsonst trägt die Kunstfrau in »Metropolis« den Beinamen »die falsche Maria« – hinter ihrem täuschend schönen Äußeren, das nichts von ihrer Monstrosität verraten mag, steht die Maschine: eine Konstruktion, die nichts Menschliches an sich hat. Auf der Seite der männlichen Geschöpfe wiederum

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