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den unter postmodernen Autoren verbreiteten, an Tendenzen der Technik- und Wissenschaftstheorie gekoppelten Diskurs, scheint tatsächlich alles auf eine Auflösung von Kunst und Ästhetik zu deuten. Ein Großteil solcher Polemik lässt sich jedoch darauf zurückführen, dass ästhetische Theorie und künstlerische Praxis getrennte Wege eingeschlagen haben. Der zunehmende künstlerische Einsatz von Technologien deckt eine weitreichende und fortschreitende Diskrepanz zwischen künstlerischer Wahrnehmung, Kunsttheorie und Ästhetik auf, die stark divergieren, anstatt sich synchron und kongruent zu entfalten. Diese Spaltung zwischen theoretischem ›Corpus‹ und künstlerischer Praxis gipfelt in einem Paradoxon, das ohne Zweifel zu jenem immer wieder proklamierten Ende der Kunst führt.

Dennoch gilt die Überzeugung, dass bestimmte Symptome des Übergangs nicht sofort mit der radikalen Auflösung der involvierten Bereiche gleichzusetzen sind. Vielmehr müssen neue Denkansätze und Erfahrungsweisen gefunden werden, um zu Analyse und Assimilierung — anstelle von Ablehnung — der zeitgenössischen Phänomene zu gelangen. Einen der

 

Wege zu diesen neuen Formen weisen Theorie und Praxis der Medienkunst, insbesondere der interaktiven Medienkunst, die erneuernde Konzeptionen erkennen lässt, indem sich hier die ästhetische Theorie nicht mehr ausschließlich auf das Kunstobjekt selbst richtet, sondern auf dessen Prozess, auf Systeme und Kontexte, auf die breite Verknüpfung unterschiedlicher Disziplinen und die Neuformulierung der Rolle von Autor und Betrachter.

Der komplexe Wandlungsprozess von Kunst und Ästhetik sowie die eng verflochtenen interdisziplinären Beziehungen lassen sich nur über die Erforschung jener Phänomene und Theorien erschließen, die bisher und auch weiterhin die Syntopie [2] von Kunst, Wissenschaften und Technologie vorantreiben. Es genügt nicht, den gegenwärtigen Zustand der Kunst zu beschreiben, indem man sich auf ihr Epizentrum fixiert. Sinnvoller ist es, den Horizont der Betrachtung zu erweitern und die historischen Entwicklungen in angrenzenden Gebieten zu beobachten, um auch dort entsprechende Wandlungen und zeitgenössische Phänomene zu erkennen.

Eine Zielsetzung dieser Hypertextmonographie ist

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