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dynamische Effekte zur Folge. Die Absicht von Van Gogh TV ist es gerade, diese Effekte einer nicht-linearen und nicht-diskursiven Informationsproduktion zu generieren und ein nicht-kommerzielles interaktives Fernsehen zu schaffen, das vollkommen von korporativen Macht- oder Kontrollsystemen abgekoppelt ist. Die User erfüllen somit eine zweifache Funktion: Sie sind gleichzeitig Publikum, Mitwirkende und Akteure. Dies impliziert eine Doppelrolle zum einen als Beobachter des ablaufenden ›Spektakels‹ und als Mitgestalter der Information. Sie sind User und zur gleichen Zeit Erzeuger des Netze.

Ein repräsentativer Teil telematischer Projekte berücksichtigt diesen netzspezifischen Charakter der Userteilnahme, was auch größtenteils ihre konzeptuelle und ästhetische Entwicklung bestimmt. [7] Ein wesentlicher Grundzug der Webkunst-Arbeiten ist die hypertextuelle, nicht-lineare Netzstruktur, die die Vorgehensweise der Bewegung (Navigation) des Users in das Projekt durch Anklicken von Links und Scrollen determiniert. So wird keine direkte Intervention der Betrachter im Werk zugelassen, da das Überspringen von Seiten programmierte Änderungen auslöst — ein

 

Prozess, der in Bezug auf die Ausdrucksweise meist weniger experimentell und in Bezug auf das ›Surfen‹ eher trivial ist oder zu formalen ästhetizistischen Tendenzen (Webformalismus) führt. Im Gegensatz zu diesen Arbeiten sind Netzkunst (net.art) oder Networkprojekte technisch, konzeptuell und funktional vom Netzdispositiv und von der Userteilnahme abhängig, die durch technische Mittel sowohl im System als auch im Prozess Änderungen bewirken und eigene Beträge einbeziehen kann.

Die Version der Arbeit »Z« aus dem Jahre 2003 von Antoni Abad sucht ein Kommunikationsnetz zu schaffen, das sich unabhängig von einem zentralen Server ausbreitet. Jede Fliege ist Empfänger und Server zugleich. Am Ende des Projektes wird der Quellencode an horizontale Gemeinschaften verteilt, die am Aufbau von Kommunikationsnetzen und der verteilten Information interessiert sind. Das Neue an dieser Art von Arbeiten liegt in der Idee, dass Künstler oder Werk nicht mehr die alleinigen Nukleationspunkte von Rezeption und Transmission sind, sondern dass die Verbreitung des Codes in Form eines Agenten die User zu den Knotenpunkten von Wechselbeziehungen

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