Hinweis: Wenn Sie diesen Text sehen, benutzen Sie einen Browser, der nicht die gängigen Web-Standards unterstützt. Deshalb wird das Design von Medien Kunst Netz nicht korrekt dargestellt. Die Inhalte selbst sind dennoch abrufbar. Für größtmöglichen Komfort und volle Funktionalität verwenden Sie bitte die empfohlenen Browser.

Themenicon: navigation pathÄsthetik des Digitalenicon: navigation pathÄsthetik/Kommunikation
 
 
 
 
 

icon: previous page

Kommunikationsprozess [15] zeigt sich deutlich im »Schnittstellenmodell« von William Bricken. [16] Mit diesem Modell versucht er, den Abstand zwischen den Systemen (A) und (B) zu minimieren und zugleich die wechselseitige Einflussnahme der Interaktionsprozesse auf die Agenten aufzuzeigen. Dies bedeutet, dass jede Informationsübertragung den Zustand der gekoppelten Systeme beeinflusst und definiert. Im »Schnittstellenmodell 4« führt Bricken einen weiteren Faktor ein: den Kontext. Die Schnittstellengrenze repräsentiert nach Bricken die Kenntnis der Interaktionsumgebung von Seiten der interagierenden Agenten. Mit der Einführung des Parameters Kontext in den Interaktionsprozess wird dieser zugleich zum beeinflussenden Faktor im Kommunikationsprozess. In dem Maße, wie zwei Systeme sich den gleichen Kontext teilen, ist dieser Bestandteil ihrer Interaktion, kann aber während des Prozesses verändert werden.

Kontext und Umwelt

Bezüglich der Faktoren Kontext/Umwelt sei an die Position Niklas Luhmanns erinnert. Die Systemtheorie gab die Idee einer aus Teilen konstituierten Totalität

 

auf, um den expliziten Bezug auf die Umwelt einzuführen. Luhmann geht einen Schritt weiter, indem er die Strukturen und Prozesse eines Systems von ihren Beziehungen zu einer bestimmten Umwelt abhängig macht, was besagt, dass sie nur in Bezug auf diese verständlich seien. Diese gegenseitige Abhängigkeit legt dar, dass man ein interaktives System nicht in isolierter Form entwerfen oder schaffen kann, da es sich a posteriori als abgeschlossenes Element an eine beliebige Umgebung anpassen würde. »Interaktionssysteme bilden sich, wenn die Anwesenheit von Menschen benutzt wird, um das Problem der doppelten Kontingenz durch Kommunikation zu lösen. Anwesenheit bringt Wahrnehmbarkeit mit sich und insofern strukturelle Kopplung an kommunikativ nicht kontrollierbare Bewusstseinsprozesse.« [17]

Seiner Ansicht nach ist Kommunikation im wirklichen Leben eine umweltangepasste Operation. Diese Anpassung ist aber von der Erkenntnis her nicht vollständig kontrollierbar, oder anders ausgedrückt, keine Kommunikation ist in der Lage, jeden einzelnen

icon: next page