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Organisationssystem, das auf den angewandten intelligenten Sensoren beruht und die Datenverarbeitungskapazität potenziert: es erfasst die Präsenz von Fremdelementen und generiert ein sofortiges Feedback. So experimentiert das Werk mittels der technologischen Simulation von künstlichem Leben mit ›organischen‹ Mechanismen der Autopoiese und betont die wechselseitige Abhängigkeit der Maschinen, die Funktion des Betrachters sowie die enge Beziehung zur Umwelt.

Das Modell der Autopoiese von Maturana und Varela regt sowohl Kontroversen als auch neue Formen der Auseinandersetzung mit Problemstellungen der kognitiven Forschung an. So liefert es zusammen mit den Beiträgen von Heinz von Foerster und im Bereich der kognitiven Psychologie von Ernst von Glasersfeld Denkanstöße für eine neue Strömung, die als Konstruktivismus beziehungsweise radikaler Konstruktivismus bekannt ist. Entscheidend ist diese Denkweise insofern, als sie jegliche Möglichkeit negiert, Systeme mittels analytischer und reduktionistischer Methoden verstehen zu können, da sie das Prinzip der Selbstorganisation als grundlegend

 

anerkennt. Der Mensch ist Teil einer von ihm konstruierten Welt und sein Leben hängt von den Interaktionen ab, die dieses Verbundsystem oder Netzwerk formen.

Es sollen hier jedoch Tendenzen einer orthodox-konstruktivistischen Grundhaltung vermieden werden. Denn die Gefahr bei Untersuchungen, die sich auf interne und autopoietische Prozesse neuronaler Organisation konzentrieren, besteht zum größten Teil darin, dass ihre Modellkonzeption sich auf einen geschlossenen Apparat bezieht, der das Äußere nicht kennt. Das Gehirn kann als ein operationelles, selbstreferentielles System im Sinne eines rein internen Funktionierens aufgefasst werden; jedoch stehen im kognitiven System Inneres und Äußeres (Umwelt) in einer Wechselbeziehung. Die Aneignung von Wissen, Bildung und Kultur ist von individuellen Lebenserfahrungen abhängig. Selbstreferenzialität bedeutet nicht Isoliertheit, da die Systeme von außen beeinflussbar sind, auch wenn die Art und Weise dieser Beeinflussung durch ihre funktionale Organisation festgelegt wird. [10] Für die Wahrnehmung und Konstruktion von Wirklichkeit sind andere Prozesse

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