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David Rokeby »Taken«
David Rokeby, »Taken«, 2002
Fotografie | © David Rokeby
 


 
David Rokeby »Taken«David Rokeby »Taken«
Kanada | interaktive Installation
 

 David Rokeby
»Taken«

»Taken« ist eine Überwachungs-Installation, die zwei unterschiedliche Darstellungsweisen von Aktivitäten in einem Ausstellungsraum präsentiert. Eine Wand in einem sehr großen Ausstellungsraum wird von zwei riesigen Projektionen bedeckt. Auf der linken Seite sind Ausstellungsbesucher zu sehen, die in den Galerieräumen und den Wänden aufgenommen werden. Diese Bilder werden dann in Form von Loops innerhalb von Intervallen von 20 Sekunden wieder in die Aufnahmen der Besucher hineinkopiert. Dadurch sind alle Aktivitäten, die in der Galerie stattgefunden haben, seitdem der Computer angestellt wurde, gleichzeitig auf der Leinwand zu sehen, und zwar in Wiederholungsintervallen von 20 Sekunden. Die Bilderflut ergibt eine Art brodelndes Chaos an Aktivitäten, das man sowohl als statistische Darstellung von Vorgängen in einer Galerie (Wohin stellen sich die meisten Leute, wenn sie sich ein Kunstwerk anschauen? Bewegen sie sich im Raum umher?) als auch als Aufzeichnung von allen Aktionen jedes einzelnen Besuchers betrachten kann. Die Projektion erzeugt ein komprimiertes, vielschichtiges und chaotisches Bild. Auf der rechten Seite ist eine weitaus nüchternere Bildverzeichnis von Galerie-Besuchern zu sehen. Die Betrachter werden einzeln innerhalb des Raumes von der Kamera aufgespürt. Es folgt ein Zoom auf ihre Köpfe, anschließend werden ihnen bestimmte Adjektive zugeordnet (z.B. ›ahnungslos‹, ›mitschuldig‹, ›hungrig‹). Diese Großaufnahmen von Einzelpersonen sind in Form einer Bildersammlung der letzten 200 Besucher angeordnet und werden als Matrix von 100 oder manchmal auch von allen 200 Aufnahmen präsentiert, die sich in Zeitlupe bewegen. Auf dieser Seite der Wand entsteht so eine analytische, klar strukturierte und ziemlich bedrohliche Projektion.