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Peter Weibel »Epistemische Videologie (I/II)«
Peter Weibel, »Epistemische Videologie (I/II)«, 1974
© Peter Weibel


 Peter Weibel
»Epistemische Videologie (I/II)«

Eine Glasplatte zwischen zwei konträr zueinander aufgestellten Videokameras, auf der Platte ein Transparent mit Zeichen. Die von beiden Kameras aufgenommenen Bilder gehen durch einen Videomischer zu einem Monitor. Wenn die Zeichen bedeutungsvoll sind, werden sie nun bedeutungslos; wenn die Zeichen bedeutungslos sind, werden sie nun in ihr Gegenteil verkehrt: - wird zu , O wird zu ∞ etc.
Version II ist eine Performance, die mit der zeitverzögerten Wiedergabe des »Ich weiß, daß ich weiß, daß ich weiß« arbeitet und so in der endlosen Wiederholung eine tautologische Endlosschlaufe ergibt: »Ich weiß, daß ich weiß, daß ich weiß«.
In einer weiteren Arbeit zu Projekt ´74, »Video Text Installation«, behandelt Weibel Sprache und den Prozeß der Zuordnung von Bedeutung unter dem räumlichen Gesichtspunkt der Spiegelung. Aus »nen« wird mit 2 Kameras »nennen«, aus »tc« wird so »tot« etc.
Weibel bringt in diesen analytischen Closed-circuit-Installationen das Medium Video auf den Begriff: Was man durch ein Medium sieht, ist immer schon übersetzt in ein anderes System. Jede elektronische Wiedergabe eines Bildes oder eines Bedeutungsträgers ist also grundsätzlich manipuliert. Auf anschauliche Weise beharrt Weibel jedoch auch darauf, daß »Kunst Bedeutung herstellt zwischen vordem bedeutungslosen Dingen«.