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Peter Weibel »Cartesianisches Chaos«
Peter Weibel, »Cartesianisches Chaos«, 1992
Fotografie | © Peter Weibel
Quelle: Schuler, Romana, Peter Weibel, Bildwelten 1982 - 1996 / Romana Schuler (Hg.). - Wien : Triton, 1996. - 320 S. : Ill.; (dt.) S. 241


 Peter Weibel
»Cartesianisches Chaos«

Die interaktive Installation besteht aus einer auf dem Boden liegenden Holzplattform, die mit Sensoren ausgestattet ist, und aus einer Großprojektion des digitalen Abbildes eines realen Raumes, das wie eine an den Seiten offene Box wirkt, auf deren Deckel sich eine Wasserflächensimulation befindet. Die Bewegungen der Beobachter auf der Plattform erzeugen entsprechende Wellenbewegungen im Bild der Wasseroberfläche. Der Interaktor kann also von außen — als externer Beobachter — den projizierten künstlichen Raum betrachten und steht gleichzeitig als interner Beobachter im realen Raum. Da Wasser ein dynamisches System ist, kann der Interaktor durch heftigeres Auftreten auf die Holzplatten die virtuellen Wellenbewegungen verstärken, bis diese einen chaotischen Zustand erreichen und damit die Selbstzerstörung des Bildes hervorrufen (die Wellen überschwemmen das Bild). In diesem Fall ist der Beobachter Teil der Störquelle. Umgebung und Beobachter bilden somit ein wechselseitig voneinander abhängiges System.

 

Claudia Giannetti