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Software verweist, bietet »walser.php« eine praktikable Lösung zur Handhabung vor allem kommerzieller Restriktionen an, die die Informationsfreiheit im Internet durch Digitale Rechtekontrollsysteme (DRM) begrenzen wollen. Während »insert_coin« ein dystopisches Szenario in Form von manipulierter Software temporär in die Tat umsetzt, entwickelt textz.com mit »walser.php« genuin utopische »Gegenmaßnahmen in Form von Software« [13]. Diese beiden Projekte sind generativ im besten Sinne des Wortes. Und doch entsprechen weder »insert_coin« noch »walser.php« wirklich den Definitionen von »generative art«, die sich gegenwärtig vor allem im Design-Bereich finden. Der eingangs bereits zitierte Philip Galanter, der sicherlich zu den derzeit profiliertesten Theoretikern »generativer Kunst« gehört, definiert diese nämlich als einen Prozess, der zur Schaffung eines abgeschlossenen Kunstwerkes beiträgt. Auch Celestino Soddu, Direktor des Generative Design Lab an der Polytechnischen Universität Mailand und Organisator der »Generative Art«-Konferenzen, beschreibt seinerseits »generative Kunst« als ein

 

prozessuales Werkzeug, das dem Künstler oder Designer erlaubt, »eine sich permanent verändernde und unvorhersagbare Serie von Ereignissen, Bildern, industriellen Objekten, Architekturen, Musikwerken, Umgebungen und Kommunikationen« [14] zu synthetisieren. Der Künstler könne damit »unerwartete Variationen in die Entwicklung eines Projektes« hervorbringen und so eine »zunehmende Komplexität zeitgenössischer Objekte, Räume und Bedeutungen« [15] bewältigen. Auch auf der Website »Codemuse« wird »generative Kunst« als Prozess definiert, mit dessen Parametern man herumexperimentieren müsse, »bis die endgültigen Resultate ästhetisch gefallen und/oder irgendwie überraschend sind […]«. [16] »Generative Kunst« beziehungsweise »generative Gestaltung« interessiert sich vor allem – wie in diesen Zitaten deutlich wird – für die Resultate, die von generativen Prozessen erzeugt werden. Software wird dabei als pragmatisch-generatives Werkzeug beziehungsweise Hilfsmittel zur Erzeugung eines (gestalterischen) Ergebnisses eingesetzt, ohne dabei jedoch selbst hinterfragt zu werden. Die von Software

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