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Software[16], mit der Musik in ständiger Veränderung erschaffen werden konnte, ohne sich dabei zu wiederholen. Brian Eno wird zitiert mit dem Satz: »Ich glaube wirklich, dass unsere Enkel uns einmal fragen werden: du meinst, ihr habt euch damals wirklich ein und dasselbe Stück immer und immer wieder angehört?«[17] Hinter diesem Satz steht der aktuelle Anspruch an generative Kunst: Eine sich ständig weiterentwickelnde Form zu schaffen; eine Form, die ihr eigenes Entwicklungspotential prozessual ausschöpft. Für diese Kunstform sind Regeln unumgänglich, da fortlaufend Entscheidungen über die weitere Entwicklung einzelner Zustände gefällt werden müssen, die wiederum den weiteren Verlauf beeinflussen. Die dafür nötigen spezifischen Regeln werden als wertfreie Ordnungssysteme für die Steuerung von Prozessen im algorithmischen Sinne verstanden. Ein Algorithmus ist »eine endliche Liste von Instruktionen, die wohl definiert sind. Für jedes Problem einer Klasse von Problemen liefert der Algorithmus nach endlich vielen Schritten eine Lösung, indem [er] die Instruktionen eine nach der anderen ausführt«[18]. Wenn also ein komplexes Regelwerk, im Sinne eines Algorithmus,

 

zugrunde liegen muss, um Gestaltung zu generieren, stellt sich die Frage, welche Anforderungen es zu leisten hat, um einer Form Ausdruck zu verleihen. Genau genommen verbergen sich zwei unterschiedliche Teilaspekte hinter dieser Anforderung. Als erstes müssen allgemeingültige Regeln gefunden werden, nach denen Formen und Farben generiert werden - siehe Bense und Cohen. Und als zweites muss ein System zur fortlaufenden Veränderung und Variation der zu generierenden Form festgelegt werden, welches das erste Regelwerk mit einbezieht - siehe Conway. Vor diesem Hintergrund konzentriert sich die künstlerische Auseinandersetzung mit generativer Methodik von nun an auf fortlaufende Prozesse. Dabei spielt die eingesetzte Technologie eine herausragende Rolle. Sie bestimmt wesentlich die Möglichkeiten und das Ausmaß systematischer Regelanwendungen wie bei allen bisher vorgestellten Arbeiten dargestellt wurde (beispielsweise Würfel, Synthesizer oder Computer). Das Internet bietet ideale Voraussetzungen, Kunst mit Hilfe von fortlaufenden Prozessen zu generieren: Es ist ein geeignetes Interface, mit dessen Hilfe zahlreiche Personen gleichzeitig an einem Projekt arbeiten

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