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Dokument und Abstraktion

1. »Wir sind invertierte Utopisten: während Utopisten dasjenige, was sie sich vorstellen, nicht herstellen können, können wir uns dasjenige, was wir herstellen, nicht vorstellen.«

Dieser Satz [1] umschreibt auf ungewöhnliche Weise unser Verhältnis zu den Werkzeugen, welche prothesenartig unsere körperlichen Möglichkeiten verändern, erweitern und uns einen komplexeren Umgang mit den Phänomenen der Welt erlauben sollen. Nicht der unmittelbare Blick auf die Welt löst nunmehr die Diskurse aus, sondern ein medialer, apparativ gerichteter Blick beliefert uns mit Bildprodukten, die nicht nur qualitative, sondern auch quantitative Herausforderungen an uns stellen. Die Vermitteltheit der Information, das Ergebnis der Delegation unserer Wahrnehmungsaktivitäten in den Bereich der Apparaturen und massenmedialer Systeme hat uns nicht nur zu neuen Erkenntnissen geführt, welche den Wissenschaften einen Schub der Entwicklung ermöglichte, sondern auch ein Meta- Universum erzeugt, welches uns wegen seiner vielseitigen

 

Möglichkeiten und vor allem wegen seiner kontextbezogenen Lesarten vor neue Probleme gestellt hat.

Die Beschreibung der medialen Systeme, bzw. der Strategien ihres Einsatzes findet bei meinen Projekten zum einen in analytischen und dokumentarischen fotografischen Untersuchungen zu Aspekten des Apparats, insbesondere des Monitors statt, zum anderen in Arbeiten, die den massenmedialen Raum benützen und zum Teil unter Mitwirkung des Publikums, auch thematisieren. Die strukturellen Vor- und Randbedingungen medialer Bilder, wie Farbcodes, Rastersysteme oder die Schnittstellen, an denen sie sichtbar werden, stehen im Zentrum meines Interesses.

Eines dieser Werkzeuge, die Fotografie, ist Teil und Grundlage der heutigen Apparatur der Bildmaschinen, welche nunmehr unsere Blicke bündeln und uns einer anderen Sehweise unterworfen haben. Zunächst möchte ich einige Fragestellungen in Bezug auf die apparativen Entwicklungen und damit zusammenhängende Diskussionen des fotografischen Mediums rekapitulieren, bevor ich auf meine Projekte und den multimedialen Kontext zu sprechen komme,

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