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Themenicon: navigation pathCyborg Bodiesicon: navigation pathTransgene Körper
 
 
 
 
 

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Körpers in das Zentrum seiner Überlegungen. Nach Kac lief das Phänomen der medialen Darstellung idealisierter oder imaginärer Körper dem Eingriff in die Mikrostrukturen des menschlichen Körpers durch gentechnische Verfahren oder dessen äußerliche Verformung durch plastische Chirurgie, digitale Implantate oder Neuroprothetik voraus. In seinen Augen wird die äußerliche, plastische Formung der Körpergestalt des Menschen nun ihre logische Fortsetzung in der gezielten Veränderung der genetischen Struktur der Körper auf molekularer Ebene finden. Dementsprechend sei es daher nur eine Frage der Zeit, bis auch die Gene des Menschen manipuliert werden und Menschen fremdes Genmaterial in sich tragen, wie dies heute schon mit technischen Implantaten und Prothesen gängige Praxis ist: »Zwei der bekanntesten Technologien, die jenseits der visuellen Wahrnehmung operieren, sind die digitalen Implantate und die Gentechnologie, die beide das Potenzial für tiefe Auswirkungen sowohl auf die Kunst als auch auf das soziale, medizinische, politische und ökonomische Leben des nächsten Jahrhunderts haben. […] In Zukunft werden wir genauso fremdes

 

Genmaterial in uns tragen wie heute mechanische und elektronische Implantate. Wir werden, mit anderen Worten, transgen sein. Mit der Auflösung des auf Zuchtbarrieren beruhenden Artenbegriffs durch die Gentechnologie steht auch der Begriff des Menschseins auf dem Spiel. Das bedeutet aber keine ontologische Krise. Mensch zu sein wird heißen, dass das menschliche Genom keine Beschränkung, sondern unser Ausgangspunkt ist.« [20] Ausgangspunkt transgener Kunst ist für Eduardo Kac die Produktion transgener Tiere [21] bzw. transgener Lebewesen sowie deren häusliche und soziale Integration. Kac möchte damit die möglichen Folgen und Auswirkungen einer Technologie zu benennen, die sich einem visuellen Zugriff hartnäckig entziehen. Die Kunst greift somit Prozesse und Verfahren einer Technologie auf, die in den Forschungslabors der Biowissenschaften seit Jahren zum Alltag gehören, deren weit reichende Konsequenzen jedoch, so Kac, bis heute nicht in das allgemeine Bewusstsein vorgedrungen seien: »Die Molekulargenetik gibt dem Künstler die Möglichkeit, das pflanzliche oder tierische Genom zu manipulieren und damit neue Lebensformen zu kreieren. Die Natur

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