Robert Cahen
»Tombe«

»Die Ausstellung »Robert Cahen s’installe« 1998 in Sélestat, Elsaß, markiert seinen Übergang vom linearen Videotape hin zur Videoinstallation. In der hochformatigen, ca. 15-minütigen stummen Projektion »Tombe« besteht Robert Cahens Magie in der Schaffung einer verlangsamten Serie von 26 schwebenden und fallenden Dingen, Spielzeugen, Objekten – traumartig und wie entrückt in dem Unterwasserblau. »Dazwischen fällt nur die raumlose Leere ins Auge, sichtbare Pixel als Rohmaterie, aus der Cahen seine Enzyklopädie der letzten Bilder schöpft. Das projizierte Alphabet jenseitiger Dinge, in dem auch Menschen nur mehr gefallene Engel sind, ist gerahmt und übermenschlich groß. Die Position des Betrachters kann aufgrund der Monumentalität nur eine des frontalen Staunens sein. Der Betrachter ist fixiert, »amazed«. Die Bannung des Blicks, wesentliches Stilmittel aus der magischen Trickkiste, verstärkt die Langsamkeit der Serie.«

(Quelle: Rudolf Frieling, »Die letzten Bilder«, in: Robert Cahen s’installe, FRAC Alsace 1998, S. 44–47.)