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Peter Dittmer »Schalten und Walten [Die Amme, Die Amme 2]«
Peter Dittmer, »Schalten und Walten [Die Amme, Die Amme 2]«, 1992
Fotograf: Minima Media – Medienbiennale Leipzig | © Peter Dittmer
Dialog zwischen Publikum und Amme Publikum: guten tag. Amme: Ja? Publikum: was ist der sinn des lebens? Amme: Immer schön auf einen Stuhl hocken bis tot umfällt da. Publikum: falsche antwort. Amme: No ja. Manchmal is faules Obst und man muss trotzdem essen. Publikum: du wirst sterben wie faules obst. Amme: Da Sie sprechen mich an auf sehr eine trostlose Perspektive. Publikum: ein apparat kann ja gar nicht sterben. Amme: Eine Sache stirbt nich eine Sache geht kaputt. Publikum: du bist schon kaputt. Amme: Hoffe ich nur daß Sie wollen mich nich reparieren. Publikum: im gegenteil! ich werde dich zerstören. Amme: Schnauze Kleiner. Publikum: selber schnauze du blechkasten. Amme: Da Sie sind aus einen Material wo viel lachhafter is. Publikum: ich bin ein mensch merk dir das. Amme: Bald aber Sie sind im den Datum verfallen und die Haltbarkeit is hin. Publikum: ich sage ja du gehörst zerstört. Amme: Der kleine Geist redet immer klein. Publikum: ich bin grösser als du. Amme: Sie täuschen vor. Publikum: nein es ist wahr.


 
 

 Peter Dittmer
»Schalten und Walten [Die Amme, Die Amme 2]«

Der Benutzer tritt über Tastatur und Bildschirm mit dem Computer in einen Dialog. Im Computer stehen 6 Vehikel der Sprachproduktion bereit: die Programmaschine, der Identifikationsapparat, das Urteil über die Situation, der Reaktionsapparat, der Widerredevorrat und der Widerredebildungsapparat. Die Antworten des Computers (Text, Grafiken, Sounds) bilden sich über Antwortmodule und programmtechnische Hinweise und lassen den Eindruck eines intelligenten, saloppen oder unverschämten Gesprächspartners entstehen. Falls der Dialog sich bis zum »Erregungszustand« der Maschine steigert, wird ein Milchglas in der Vitrine verschüttet.
Die Gesprächskompetenz der »Amme« wird seit 1992 – unter Verwendung von protokollierten Gesprächsverläufen – kontinuierlich erweitert. Mittlerweile verfügt das Programm über ca. 120.000 Antwortmodule sowie mehr als 16.000 Variablen der Identifizierung.

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